Eine ältere Dame zählt in ihren Händen das Bargeld aus ihrem Portemonnaie ab.
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Studie: Rentner stehen in Bayern besonders schlecht da

Studie: Rentner stehen in Bayern besonders schlecht da

Wo es sich finanziell komfortabel lebt, hängt von zwei Faktoren ab: Einkommen und Lebenshaltungskosten. Was die Rentenkaufkraft betrifft, so steht nach einer neuen Studie die ältere Generation in Bayern schlecht da.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Rentnerinnen und Rentner stehen nach einer neuen Studie in Bayern finanziell schlechter da als in anderen Regionen Deutschland. Besonders günstig war das Verhältnis von Wohnkosten und Renteneinkommen im Jahr 2021 demnach in Gera und anderen ostdeutschen Städten. Das hat eine am 4. Januar veröffentlichte Auswertung des Prognos-Instituts ergeben. Am niedrigsten war die regionale Rentenkaufkraft dagegen im Westen Deutschlands und im Süden, in der Studie wird explizit Bayern genannt. Auftraggeber war der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft in Berlin.

Überdurchschnittlich hohe Kosten für Rentner in Bayern

Die Ökonomen setzten für die 400 Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands für die Jahre 2013 und 2021 geschätzte regionale Mieten und die Durchschnittshöhe der Renten in Bezug, und errechneten daraus die örtliche Kaufkraft. "Das Ergebnis ist eindeutig. Rentenbeziehende leben in Ostdeutschland besonders günstig", schreiben die Autoren. "Denn relativ hohe Renten treffen auf niedrige Lebenshaltungskosten."

"In Bayern verhält es sich umgekehrt", heißt es in der Studie. "Die Rentenkaufkraft liegt deutlich unter dem Durchschnitt." Denn den Autoren zufolge werden die meist überdurchschnittlich hohen Lebenshaltungskosten in Bayern nicht durch überdurchschnittlich hohe Renteneinkünfte kompensiert.

Inflation: Sowohl Lebenshaltungskosten als auch Renten gestiegen

Die Autoren nutzten für die Studie Zahlen des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung, welches im vergangenen Herbst die Auswertung zur Höhe der Renten auf Kreisebene für 2021 veröffentlichte. Außerdem zog Prognos für die Berechnungen als Indikator der Lebenshaltungskosten Daten zu den Angebotsmieten in den betreffenden Jahren heran. Seit 2021 sind wegen der hohen Inflation bundesweit sowohl Lebenshaltungskosten als auch Renten gestiegen.

Warum fließen für die Berechnung der Lebenshaltungskosten lediglich die Angebotsmieten ein und keine weiteren Haushaltskosten wie Lebensmittel, Auto, Versicherung und vieles mehr? Die Mietkosten sind laut Studienautoren in zweierlei Hinsicht als Spiegel der Haushaltskosten geeignet. Zum einen entfalle mit rund 30 Prozent ein großer Teil der Ausgaben auf das Wohnen. Und zum anderen hätten bereits andere Studien gezeigt, dass sich regionale Preise besonders im Bereich der Wohnkosten und weniger im Bereich von Gütern und Dienstleistungen unterscheiden. Heißt aber auch: Rentner, die im Eigentum wohnen, sind in der Studie nicht abgebildet. Ebenso wenig wie mögliche weitere Einnahmen der Rentnerinnen und Rentner wie Lebensversicherungsauszahlungen, Einkünfte aus Vermietungen oder Dividenden.

Fünf ostdeutsche Kommunen an der Spitze

In Gera lag demnach 2021 die durchschnittliche monatliche Rentenkaufkraft mit 1.437 Euro deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 1.036 Euro. Unter den ersten fünf folgen nach Gera vier weitere ostdeutsche Kommunen: Chemnitz, Cottbus, Görlitz und der Kreis Spree-Neiße.

Drei der fünf Kommunen mit der niedrigsten Rentenkaufkraft 2021 lagen laut Prognos-Berechnung im Freistaat: Die Kreise Berchtesgadener Land und Garmisch-Partenkirchen sowie Regensburg mit jeweils 862 Euro im Monat.

Bundesweit am ungünstigsten war das Verhältnis von Wohnkosten und Rentenhöhe laut Studie aber nicht in einer bayerischen Kommune, sondern im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Die Studienautoren beziffern die dortige monatliche Rentenkaufkraft für 2021 auf 856 Euro. Komplettiert wird die Liste der für Rentner ungünstigsten fünf Kommunen vom badischen Freiburg im Breisgau mit ebenfalls 862 Euro im Monat.

Redaktionelle Anmerkung: Die Erläuterung der Studienautoren, warum die Angebotsmieten als Abbild der Lebenshaltungskosten herangezogen wurden, wurde nachträglich ergänzt.

Mit Informationen der dpa.

Dieser Artikel ist erstmals am 4. Januar 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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