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Rüstungs-Start-Up will Drohnenmotoren in Bayern fertigen

Rüstungs-Start-Up will Drohnenmotoren in Bayern fertigen

In Hutthurm im Kreis Passau sitzt das Rüstungs-Start-Up Donaustahl. Das bekannteste Produkt bisher: eine sogenannte Kamikazedrohne, die schon in der Ukraine zum Einsatz kam. Nun hat die Firma angekündigt, in die Drohnenmotoren-Fertigung einzusteigen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das niederbayerische Rüstungs-Start-Up Donaustahl aus Hutthurm im Landkreis Passau will ab dem ersten Quartal 2026 elektrische Drohnenmotoren an einem bayerischen Standort herstellen. Das hat Stefan Thumann, Gründer und Chef, dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Geplant ist demnach, dass pro Produktionslinie eine Million Motoren gefertigt werden. Eingesetzt werden sollen die vor allem in militärischen Drohnen.

Mehr Unabhängigkeit von China im Drohnensektor

Wo genau in Bayern produziert werden soll, konnte Thumann noch nicht mitteilen. Donaustahl sieht in der Produktion von Drohnenmotoren in Deutschland aber großes Potenzial. Das erklärte Ziel: Deutschland unabhängiger von China zu machen. Bisher enthalten die meisten elektrischen Drohnenmotoren seltene Erden wie Neodym. Gefördert und weiterverarbeitet wird das größtenteils in China. Auch bei anderen Drohnenkomponenten ist China weltweit führend. Das Ergebnis: ein Quasi-Monopol, von dem auch deutsche Rüstungsfirmen geopolitisch abhängig sind: "Es ist dringend notwendig, dass sich Europa vom wirtschaftlichen Klammergriff aus China löst, um souverän zu werden", sagt Donaustahl-Chef Thumann dem BR: "Wir müssen schlicht und ergreifend unsere technologische Unabhängigkeit herstellen."

Ähnlich bewertet es der Sicherheitsexperte Nico Lange. Auf BR-Anfrage erklärt er: "Was Donaustahl macht, ist sehr gut. Massenproduktion von Drohnenkomponenten und eine Lieferkette frei von China werden unbedingt gebraucht - in der Ukraine und in ganz Europa." Im Hinblick auf die Verteidigung dürfe man sich nicht von Staaten abhängig machen, "die letztlich gegen uns stehen", so Lange. Gerade bei Drohnen und autonomen Systemen sieht der Experte nachholbedarf.

Drohnenmotoren mit Ferritmagneten

Donaustahl will dafür Drohnenmotoren ohne Seltene Erden produzieren – auf Basis sogenannter Ferritmagnete. Für die braucht man vor allem Eisenoxid sowie Strontium- oder Bariumverbindungen. Das sind günstige, weltweit verfügbare Materialien, ohne geopolitische Abhängigkeit. Zwar sind solche Modelle auch günstiger in der Produktion, in der Praxis aber größer und schwerer – und damit laut Experten der Konkurrenz aus China für militärische Zwecke technisch unterlegen.

Das bekannteste Produkt von Donaustahl ist bisher eine sogenannte Kamikazedrohne. Die ist klein, leicht, günstig und mit einer Sprengladung ausgestattet. Beim Aufschlag auf ein Ziel wird sie zerstört. Diese unbemannte Drohnenart kommt auch im Krieg in der Ukraine oft zum Einsatz.

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