Wellen vor der Küste von Kujukuri in Japan
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Nach Tsunami-Warnung im Pazifik: Meterhohe Wellen in Russland
Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Toshiyuki Kon
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Nach Tsunami-Warnung im Pazifik: Meterhohe Wellen in Russland

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Nach Tsunami-Warnung im Pazifik: Meterhohe Wellen in Russland

Nach Tsunami-Warnung im Pazifik: Meterhohe Wellen in Russland

Nach einem der schwersten Erdbeben seit Beginn der Messungen sind im Pazifik teils meterhohe Tsunami-Wellen auf Land getroffen. In Japan starb eine Frau. Nach dem Erdbeben kam es zu Nachbeben und einem Vulkanausbruch.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben bis zu fünf Meter hohe Tsunami-Wellen Russlands Pazifikküste erreicht. Für die gesamte Pazifikregion von Japan über den US-Bundesstaat Hawaii, die Westküste der USA bis nach Chile waren Tsunami-Warnungen ausgegeben worden, die später jedoch größtenteils wieder herabgestuft wurden.

Auch Neuseeland meldete am Donnerstagmorgen (Ortszeit) erste Auswirkungen eines Tsunamis. Vor den Küsten komme es zu starken Strömungen und hohem Wellengang, teilten die Behörden mit. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht ins Meer zu gehen und sich von Stränden und Küsten fernzuhalten.

Serie von Nachbeben auf russischer Halbinsel Kamtschatka

Nach dem schweren Erdbeben verzeichneten Wissenschaftler eine Serie von Nachbeben. Binnen 30 Minuten habe es vier Erdbeben gegeben, teilte der Geophysische Dienst der Russischen Akademie der Wissenschaften mit. Die Stärke lag zwischen 4,4 und 6,3, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Berichte über die Auswirkungen in der dünn besiedelten Region gebe es bislang nicht. Die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft.

Nach Beben auch Vulkanausbruch auf Kamtschatka

Wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben ist auf Kamtschatka auch der höchste Vulkan ausgebrochen. Am Kegel des 4.750 Meter hohen Kljutschewskoj sei ein starkes Glühen zu beobachten, teilten Geophysiker von der Russischen Akademie der Wissenschaften mit. An einer Flanke laufe Lava herab, Explosionen seien zu hören.

Erdbeben der Stärke 8,8 vor Kamtschatka

Vorausgegangen war ein Erdbeben der Stärke 8,8 vor Kamtschatka, wo es mehrere Verletzte gab. Auf Hawaii verlief der Tsunami offenbar glimpflich, der Evakuierungsbefehl für die zum Archipel gehörende Insel Oahu wurde wieder aufgehoben. Im US-Bundesstaat Kalifornien wurden bei Crescent City Tsunami-Wellen von etwa einem Meter beobachtet. Auf den zu Russland gehörenden Kurilen-Inseln trafen Tsunami-Wellen von bis zu fünf Metern Höhe auf die Küste und überfluteten einen Hafen sowie eine Fischfabrik. Schiffe seien von ihren Liegeplätzen gerissen worden, teilten die Behörden mit.

Das Beben war nach Angaben der US-Erdbebenwarte mit einer Stärke von 8,8 das weltweit heftigste seit dem Erdbeben vom März 2011, das die Fukushima-Katastrophe auslöste. Russische Behörden meldeten mehrere Verletzte, die jedoch alle in stabilem Zustand seien.

Pazifischer Feuerring geologisch besonders aktiv

Ein Einwohner der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski berichtet, das Beben habe mehrere Minuten gedauert. Kamtschatka und die russische Region Ferner Osten liegen am Pazifischen Feuerring, einer geologisch aktiven Region, in der es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Deren Folge können Tsunamis sein; bereits Wellen von ein bis drei Meter Höhe können für von ihnen mitgerissene Menschen tödlich sein.

Flugverkehr auf Hawaii zwischenzeitlich unterbrochen

Auf Hawaii wurden die Küstenbewohner aufgerufen, sich auf höher gelegene Grundstücke oder mindestens in den vierten Stock von Gebäuden zu begeben. Die US-Küstenwache ordnete an, dass die Schiffe die Häfen verlassen, als sich der Tsunami näherte. Hawaiis Gouverneur Josh Green erklärte später, es seien keine folgenschweren Tsunami-Wellen aufgetreten. Allerdings sei der Flugverkehr zwischenzeitlich unterbrochen und alle Handelshäfen geschlossen worden.

Tsunami-Wellen auch in Japan

In Städten entlang der japanischen Pazifikküste ertönte Tsunami-Alarm, für Zehntausende Menschen wurden Evakuierungsanordnungen erteilt. Arbeiter räumten das havarierte Atomkraftwerk Fukushima, teilte der Betreiber Tepco mit. Dort war es 2011 nach einem verheerenden Tsunami infolge eines Erdbebens der Stärke 9,0 zu einer Kernschmelze im AKW und einer radioaktiven Katastrophe gekommen.

In Japan wurden drei Tsunami-Wellen registriert, die größte davon mit einer Höhe von 1,3 Metern. Bewohner drängten sich in Evakuierungszentren, Fischerboote verließen die Häfen, um möglichen Schäden durch die ankommenden Wellen zu entgehen. Der Sender Asahi TV berichtete, dass eine 58-jährige Frau starb, als ihr Auto während ihrer Evakuierung in der zentraljapanischen Präfektur Mie von einer Klippe stürzte.

Mit Informationen von Reuters.

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