Ein Tisch mit 50 Euro-Scheinen drauf
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Immer wieder taucht Falschgeld in Bayern auf
Bildrechte: BR/ Meike Föckersperger
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"Falscher Fünfziger" im Geldbeutel? So erkennen Sie Falschgeld

"Falscher Fünfziger" im Geldbeutel? So erkennen Sie Falschgeld

Falschgeld erkennt man oft erst auf den zweiten Blick. Doch was tun, wenn plötzlich ein "Falscher Fünfziger" im Geldbeutel ist? Drohen Strafen, wenn man ihn versehentlich weitergibt? Ein Überblick, was gilt, und wie Sie Fälschungen erkennen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Immer häufiger tauchen in Bayern gefälschte Geldscheine auf, besonders 50-Euro-Noten. Das Bayerische Landeskriminalamt registriert seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg. Während auf Christkindlmärkten, in Bars und an viel besuchten Ständen oft keine Zeit bleibt, jeden Geldschein genau zu prüfen, stellt sich vielen die Frage: Woran erkenne ich Falschgeld? Und mache ich mich strafbar, wenn ich versehentlich damit bezahle?

Woran erkenne ich einen gefälschten Geldschein?

Die Polizei Bayern verweist auf den bekannten Dreischritt "Fühlen – Sehen – Kippen", um Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten zu überprüfen:

  • Fühlen: Echte Banknoten bestehen aus Baumwollpapier und wirken fester als normales Druckerpapier. Zahlen, Linien und Reliefs sind gut zu ertasten.
  • Sehen: Wasserzeichen, Mikrotexte und der Sicherheitsfaden müssen klar sichtbar sein.
  • Kippen: Die smaragdgrüne Zahl verändert beim Neigen ihre Farbe, ein Merkmal, das Fälscher nur schwer nachmachen können.

Polizeisprecherin Tamara Djukaric sagt im Interview mit BR24: "Am besten ist es, echtes Geld gut zu kennen. Im Alltag reicht oft ein kurzer Blick, aber wenn ein Schein ungewöhnlich glatt ist oder das Hologramm fehlt, sollte man nachprüfen, oder einen echten Schein danebenhalten."

Was soll ich tun, wenn ich Falschgeld in der Hand habe?

Wer einen verdächtigen Schein entdeckt, sollte ihn nicht weitergeben, sondern:

  • Bei der Polizei melden, telefonisch oder direkt in einer Dienststelle.
  • Den Geldschein gesondert aufbewahren, etwa in einem Umschlag.
  • Fund- oder Kaufumstände schildern, damit Ermittler die Spur zurückverfolgen können.

Polizeisprecherin Djukaric betont: "Viele rufen an, wenn sich ein Schein merkwürdig anfühlt oder der Sicherheitsstreifen fehlt. Das ist genau richtig, im Zweifel lieber einmal mehr nachfragen." Wichtig: Falschgeld wird nicht ersetzt. "Der finanzielle Verlust ist ärgerlich", so Djukaric, "aber entscheidend ist, dass der falsche Schein aus dem Umlauf kommt."

Ist es strafbar, Falschgeld auszugeben?

Ja, aber natürlich nur, wenn man es wissentlich tut. Das Strafgesetzbuch sieht für das Inverkehrbringen von Falschgeld Geldstrafen, in schweren Fällen sogar Haftstrafen vor. Bei jedem Fund wird deshalb zunächst eine Verdachtsanzeige aufgenommen. Djukaric erklärt: "Ob jemand den Schein bewusst weitergegeben hat, wird im Einzelfall geprüft. Das verletzt keine Unschuldsvermutung, es ist einfach notwendig, um die Umstände zu klären."

Gut zu wissen:

Wer einen falschen Schein ohne böse Absicht weitergibt, macht sich nicht strafbar. Wer trotz deutlicher Zweifel bezahlt, begeht möglicherweise eine Straftat. Die Polizei rät deshalb unmissverständlich: "Bitte nicht versuchen, Falschgeld loszuwerden. Damit macht man sich unter Umständen selbst strafbar."

Wie groß ist das Falschgeld-Problem in Bayern?

Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) werden in Bayern regelmäßig Falschgeldfälle registriert, Tendenz steigend. Besonders häufig sind falsche 50-Euro-Scheine, gefolgt von 20ern und 100ern. Seit der Corona-Pandemie beobachtet das LKA einen kontinuierlichen zweistelligen Anstieg. Gründe dafür sind laut Ermittlern unter anderem billigere Druck- und Kopiertechnik sowie Online-Anleitungen, die immer wieder beschlagnahmt werden.

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