Ein 17-Jähriger hatte am Sonntag versucht, den Main bei Winterhausen im Landkreis Würzburg zu durchschwimmen. Er kam nie am anderen Flussufer an. Nach ihm wurde mit Sonarbooten, Tauchern, Drohnen und einem Hubschrauber gesucht – ohne Erfolg.
Heute gab die Polizei zunächst bekannt, die Suche einzustellen. Falls es aufhört zu regnen, wollen die Beamten jetzt aber doch weiter nach dem 17-Jährigen suchen, so ein Polizeisprecher auf Anfrage von BR24: mit einer Drohne.
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Vermutung: Leichnam hängt unter Wasser fest
Nachdem Rettungskräfte das komplette Flussbett und den Uferbereich abgesucht hatten und nicht fündig wurden, wird jedoch davon ausgegangen, dass der 17-Jährige tot ist. Der Leichnam hänge vermutlich irgendwo unter Wasser fest und werde irgendwann wieder nach oben kommen, so ein Polizeisprecher.
Gruppe wollte Main durchschwimmen
Heute wurde außerdem bekannt: Der vermutlich ertrunkene 17-Jährige war offenbar ein guter Schwimmer. Der Junge war ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling und hatte in Marktbreit gewohnt. Gemeinsam mit seinem Fußballteam hatte er am Wochenende ein Trainingslager in Sommerhausen. Nach einem Lauftraining wollten die Jungen am Sonntagvormittag zur Abkühlung einmal quer durch den Main schwimmen.
Großeinsatz am Main
Laut dem Vereinsvorsitzenden Walter Meding, war er wohl schon fast auf der anderen Seite, als er plötzlich untergegangen ist. Die alarmierten Rettungskräfte waren sehr schnell vor Ort als gegen 11.30 Uhr der Notruf bei ihnen einging, da ein Großteil von ihnen nur wenige Kilometer entfernt in Eibelstadt eine Übung hatte – eigentlich gute Voraussetzungen: "Wir hatten schon die Hoffnung den Jungen noch zu retten", erklärt Florian Räder, der Einsatzleiter der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Suche nach zwei Stunden eingestellt
Taucher seien gleich da gewesen, die Wasserwacht mit Booten, Feuerwehr und Wasserretter haben den Uferbereich und das Flachwasser nach dem 17-Jährigen abgesucht, auch Drohnen waren gestern schon im Einsatz. Außerdem war zufällig sogar ein Rettungshubschrauber in der Gegend und hatte eine Person im Wasser treiben sehen – dann aber nicht mehr auffinden können. Nach zwei Stunden entschieden die Beteiligten gemeinsam, die Suche ergebnislos abzubrechen.
Große Bestürzung beim Fußballverein
Bei dem Fußballverein des 17-Jährigen sitzt der Schock über das Unglück tief: "Wir sind alle bestürzt und fertig mit den Nerven", erklärt der Vorsitzende Meding. Seit März dieses Jahres hatte der Junge Fußball bei der JFG Maindreieck Süd gespielt, das steht für Juniorenfördergemeinschaft – ein Zusammenschluss von aktuell sechs Vereinen. Laut Meding war der Junge ein guter, motivierter Fußballer, der zuverlässig zum Training erschienen war.
Im Video: Badeunfall mit 17-Jährigem im Main bei Winterhausen
Tragödie am Main: Ein 17-Jähriger verschwindet beim Schwimmen bei Winterhausen – bislang fehlt jede Spur.
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