Foto von Alexandra R.
Bildrechte: BR/Polizei Mittelfranken
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Alexandra R. ist seit Dezember 2022 verschwunden. Zwei Männer müssen sich wegen Mordes vor Gericht verantworten

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Tote Schwangere Alexandra R.: Mordprozess ohne Leiche beginnt

Tote Schwangere Alexandra R.: Mordprozess ohne Leiche beginnt

Es ist ein Fall, der die ganze Region bewegt: Kurz vor Weihnachten 2022 verschwindet Alexandra R. aus Nürnberg-Katzwang. Sie ist im achten Monat schwanger. Zwei Männer stehen im Verdacht, sie ermordet zu haben. Am Dienstag startet der Prozess.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth beginnt heute ein Mammutprozess: 100 Zeugen sind geladen, 37 Verhandlungstage sind angesetzt. Es ist ein Indizienprozess, in dem die Staatsanwaltschaft nachweisen will, dass Dejan B. und Ugur T. die hochschwangere Alexandra R. entführt und getötet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Männer so andere Straftaten vertuschen und an viel Geld kommen wollten.

Lukrative Immobiliendeals enden nach Trennung

Dejan B. ist der Ex von Alexandra R.. Jahrelang handeln sie mit Immobilien, kaufen Wohnungen und Häuser, renovieren sie und verkaufen sie weiter. Alexandra R. ist leitende Bankangestellte. Sie kennt sich mit Finanzierungen aus. Auch Ugur T. ist an den lukrativen Immobiliendeals beteiligt. Die Beziehung zwischen der damals 39-Jährigen und Dejan B. scheitert 2022, es kommt zu Streit, Gewalt und Drohungen. Alexandra R. flüchtet in ein Frauenhaus, erwirkt ein Kontaktverbot und dreht Dejan B. den Geldhahn zu. Die Geschäfte der beiden Männer geraten dadurch ins Straucheln.

Hohe Geldforderung und eine Anzeige

Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Dejan B. und Ugur T. wollen an Geld kommen und versuchen es mit einer Betrugsmasche. Sie behaupten, Alexandra R. schulde ihnen rund 800.000 Euro. Die beiden Männer starten ein automatisiertes Mahnverfahren. Als Alexandra R. davon erfährt, zeigt sie beide an. Ehe es zu einer Verhandlung vor Gericht kommt, entschließen sich die Männer, zu handeln und warten den richtigen Zeitpunkt ab, so der Vorwurf.

Ermittler rekonstruieren den Tag des Verschwindens

Am 9. Dezember 2022 bringt Alexandra R., die von ihrem neuen Lebensgefährten schwanger ist, ihre Pflegetochter in eine Kindertagesstätte. Dann fährt sie laut Ermittlungen zu einem Haus, das sie vermieten wollte. Die beiden Männer sollen ihr gefolgt sein, sie überwältigt und geknebelt haben. Die Polizei findet später ein Panzerband mit Haaren von Alexandra R. und einen Ohrstecker. Entweder im Haus oder in einer Lagerhalle sollen die beiden Männer die Hochschwangere gezwungen haben, in einem handschriftlichen Brief die Strafanzeigen wieder zurückzunehmen. Der Brief kommt später per Post bei den Justizbehörden an.

Falsche Spuren sollen von Tat ablenken

Getötet wurde Alexandra R. wohl in der Lagerhalle oder einem Waldstück, vermuten die Ermittler. Um ihre Tat zu vertuschen, sollen die Männer eine falsche Spur gelegt haben. Das Handy von Alexandra R. wurde auf einen parkenden Lkw gelegt. Auch der Wagen der Hochschwangeren war wieder vor ihrem Wohnhaus geparkt. Zudem sollen die beiden Männer vor der Tat ein altes Auto gemietet haben – ohne Navi, um unerkannt durch die Gegend zu fahren. Ihre Handys sollen sie an dem Tag ebenfalls zu Hause gelassen haben.

Bis heute wurde Alexandra R. nicht gefunden

Den beiden Männern wird unter anderem Betrug, Geiselnahme, Mord und Schwangerschaftsabbruch in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Seit September sitzen sie in Untersuchungshaft. Sie schweigen. Die Leiche von Alexandra R. wurde bis heute nicht gefunden.

Dieser Artikel ist erstmals am 5. April 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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