Tankfahrzeuge liefern Trinkwasser in Solla.
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Trinkwasser in Solla: Weiterhin Versorgung durch Tankfahrzeuge

Trinkwasser in Solla: Weiterhin Versorgung durch Tankfahrzeuge

In Solla, einem Ortsteil von Thurmansbang in Niederbayern, müssen weiterhin Molkerei-Lastwagen Trinkwasser anliefern. Am Sonntag war der gesamte Ort ohne Wasser. Das Problem ist lange bekannt und hat mehrere Ursachen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im 400-Einwohner-Dorf Solla, einem Ortsteil von Thurmansbang im Landkreis Freyung-Grafenau, ist weiterhin unklar, wie lange Molkerei-Lastwagen noch die Trinkwasserversorgung gewährleisten müssen. Nachdem am Sonntagabend der gesamte Ortsteil ohne Trinkwasser war, musste der Molkerei-Lastwagen am Montag sogar mehrfach Wasser anliefern.

Quellen versiegt, Leitungen undicht

Völlig unklar ist, was passiert, wenn ein Feuer ausbricht und die Feuerwehr zum Löschen anrücken muss. Bürgermeister Stefan Wagner (CSU), seine Vertreter und die Gemeindeverwaltung waren den ganzen Tag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Es heißt, der Einsatz der Tankwagen hänge ausschließlich davon ab, wie die Quellen auf den Regen reagieren, der in der zweiten Wochenhälfte erwartet wird.

Weil die Quellen versiegen und das Leitungssystem undicht ist, fährt seit knapp fünf Wochen jeden zweiten Tag ein Molkerei-Lastzug rund 16.000 Liter Trinkwasser in den Ort und füllt es in das Leitungssystem und den Wasserbehälter.

Aus der Leitung kommt braunes, ungenießbares Wasser

Anwohner schildern die Lage dem BR-Studio mit den Worten, das Wasser komme braun aus der Leitung und sei ungenießbar. Seit Wochen bestehe eine Abkochanordnung. Für Kleinkinder werde nur noch Mineralwasser aus Supermärkten benutzt. Viele Bürger gingen zu einem alten Brunnen, der immer noch Wasser führe, um Kaffeewasser zu holen.

Inzwischen drohen Mieter, vor allem in höher gelegenen Häusern, ihren Vermietern mit Zahlungskürzungen und Kündigungen, weil aus der Dusche morgens nur ein dünnes Rinnsal oder gar kein Wasser laufe. Der Wasserdruck sei vielfach zu niedrig.

Solla: Trinkwasserversorgung seit Jahren marode

In Solla, das auf knapp 700 Meter Höhe liegt, wird seit Jahren über die marode Trinkwasserversorgung diskutiert. Ein 2004 vorgelegter Sanierungsplan ist bisher nicht umgesetzt worden. Im Raum stehen Investitionen von zehn Millionen Euro, die zumindest teilweise von den Haus- und Wohnungseigentümern zu zahlen sind. Die Schuld geben die Bürger dem aktuellen Bürgermeister Stefan Wagner, aber auch seinem Vorgänger Martin Behringer, der seit 2002 Bürgermeister war, mehrfach wiedergewählt wurde und 2023 für die Freien Wähler in den Landtag einzog.

Seit Jahren wird diskutiert, den Ort an die Fernwasserversorgung Bayerischer Wald anzuschließen, weil Wasser in trockenen Sommermonaten und vor allem nach schneearmen Wintern knapp wird.

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