13.07.22: Getreidefeld in der ukrainischen Region Donezk, im Hintergrund steigt Rauch auf.
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13.07.22: Getreidefeld in der ukrainischen Region Donezk, im Hintergrund steigt Rauch auf.

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Donau: Ukraine will Getreide exportieren - Bayerns Häfen zu weit

Donau: Ukraine will Getreide exportieren - Bayerns Häfen zu weit

Die Ukraine will gelagertes Getreide über die Donau transportieren, um die russische Blockade der Schwarzmeerhäfen zu umgehen. Bis nach Niederbayern geht der Transport aber nicht.

Wegen der russischen Blockade der Schwarzmeerhäfen versucht die Ukraine nach Regierungsangaben derzeit, Getreide auch per Schiff über die Donau zu exportieren. Der Transport des ukrainischen Getreides konzentriert sich aber auf die untere Donau im Bereich des Donaudeltas - bis nach Bayern wird es nicht transportiert.

Ukraine: Schiffe warten auf Getreide für Export

"In den letzten vier Tagen haben 16 Schiffe die Flussmündung von Bistrau passiert", sagte der stellvertretende ukrainische Infrastrukturminister Juri Waskow. "Wir planen, dieses Tempo beizubehalten."

Die 16 Schiffe würden nun darauf warten, mit ukrainischem Getreide für den Export ins Ausland beladen zu werden. Mehr als 90 weitere Schiffe stünden im rumänischen Sulina-Kanal bereit. Auf der Sulina-Route konnten demnach bislang vier Schiffe pro Tag abgefertigt werden, für den Getreideexport seien aber acht Schiffe pro Tag nötig. Die Ukraine verhandelt laut dem Minister mit ihren rumänischen Kollegen und EU-Vertretern über eine Erhöhung der Durchfahrtskapazität.

Bayerische Donauhäfen kaum sinnvoll

Das Getreide wird aktuell offenbar über möglichst kurze Wege zu den Häfen Galati oder Konstanza nach Rumänien gebracht - oder auch in den Donauhafen Russe in Bulgarien. Das sagte Martin Staats vom Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt auf BR24-Anfrage. Abgesehen von rein geographischen Aspekten wäre der Transport auf der Donau bis nach Bayern laut ihm allein schon wegen des Niedrigwassers kaum sinnvoll. Ähnlich argumentiert auch Martin Unterschütz, der bei einem großen Konzern für den Getreidehandel verantwortlich ist.

Vom Bayernhafen in Regensburg hieß es: "Für den Umschlag und die Zwischenlagerung von Transitmengen von Getreide aus der Ukraine sind in den Bayernhafen-Standorten ausreichend Kapazitäten vorhanden. Dieser Weg spielt jedoch aktuell noch keine große Rolle. Bei Getreide stammt der überwiegende Teil derzeit aus der Region, zum Teil auch von weiteren Donauanrainern. "

Logistiker: Donau-Transport "Tropfen auf den heißen Stein"

Insgesamt müsse man jedoch sehen, dass der Getreide-Transport über die Donau ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei, sagt wiederum Staats Es gehe generell um Getreidemengen zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen, die in der Ukraine lagern.

Bei den Mengen, die über die Donau transportiert werden, handle es sich nur um einen winzigen Bruchteil davon. Die Schiffe würden sehr lange brauchen, ein Güterschiff schaffe zwei Umläufe im Monat. Es herrsche zudem reger Schiffsverkehr auf der Donau, sodass es immer wieder zu Staus komme, sagt Staats.

Ukraine und Russland verhandelten in der Türkei

Die Ukraine war vor dem russischen Angriffskrieg einer der weltweit größten Exporteure von Weizen und anderem Getreide. Wegen des Kriegs konnten die ukrainischen Landwirte laut Medienberichten weniger als die Hälfte der Getreidemenge monatlich exportieren als zu Friedenszeiten.

Unterdessen verhandelten russische und ukrainische Militärs in der Türkei über einen Vorschlag der Vereinten Nationen zur Freigabe von Getreide-Exporten. Bei den Gesprächen in Istanbul sei ein "entscheidender Schritt" in Richtung einer Lösung vorgenommen worden, sagte UN-Generalsekretär António Guterres vor Journalisten in New York. "Heute haben wir endlich ein bisschen Hoffnung." Details teilte Guterres zunächst nicht mit. Er sagte aber: "Es wird noch mehr technische Arbeit notwendig sein, damit sich der heutige Fortschritt materialisiert." 

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