Vollgelaufene Keller, Dreck, Schlamm, kaputte Möbel und Maschinen: "Den Tag wird wahrscheinlich keiner vergessen", erinnert sich Karlheinz Roßner vom Technischen Hilfswerk in Günzburg. Als die verheerende Flut im Juni 2024 über Bayern hereinbrach, waren sie plötzlich im Dauereinsatz: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Wasserwacht, THW – und viele mehr.
Der Schwäbische Schaustellerverband und der BR Schwaben haben nun rund dreißig Ehrenamtliche auf dem Augsburger Plärrer hochleben lassen. Die Helferinnen und Helfer wurden im Vorfeld von den BR-Korrespondenten und Menschen vor Ort vorgeschlagen. Boxweltmeisterin Tina Rupprecht hat unter allen Vorschlägen die Gewinner ausgelost.
Gourmet-Brunch von Sternekoch Simon Lang
Weißwurstsalat, Spargelsuppe, Rote-Beete-Risotto und vieles mehr: Ein sieben Gänge-Menü von Sternekoch Simon Lang vom Hotel Maximilian’s und Restaurant Sartory in Augsburg wartete auf die Helferinnen und Helfer. Gespeist wurde in luftiger Höhe, in dem Fahrgeschäft "Look 360° Panorama", einem 71 Meter hohen Aussichtsturm. "Wir möchten die Helfer hochleben lassen. Die Helfer haben in den Wochen der Flut so Unendliches geleistet. Wir wollen stellvertretend Danke sagen - für die vielen, die da gearbeitet haben", sagt Josef Böck, Leiter des Studios Schwaben des Bayerischen Rundfunks.
Erinnern, Austauschen und Feiern
Bei dem Treffen kommen auch die Erinnerungen von der Flut im vergangenen Frühsommer wieder hoch: "Die Zusam ist stündlich gestiegen und irgendwann standen wir brusthoch im Wasser", erinnert sich etwa die 24-jährige Janina von der Wasserwacht in Wertingen. "Es hat alles gestunken."
Die Helferin musste Betroffene mit einem Schlauchboot aus ihren Häusern evakuieren. Ohne sie und die vielen anderen ehrenamtlichen Helfern wäre es noch schlimmer geworden. Das Wichtigste: Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft.
"Es war faszinierend, dass der ganze Ort zusammenrückt. Wirklich jeder hat geholfen - von jung bis alt", sagt Julian Gellner aus Gundelfingen. Und genau das sei es, was nach so einer Katastrophe bleibe. Heike Rothärmel kann das bestätigen: "Früher war vieles anonym", sagt die Frau aus Babenhausen. "Jetzt ist alles weg, wieder ein Team, eine Gemeinschaft – das ist das Positive, was ich mitgenommen habe."
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