14.11.2023, Bayern, Hemmendorf: Wiesen vor einem Dorf sind überschwemmt. Bei Hemmendorf im Landkreis Haßberge in Unterfranken ist die Itz über die Ufer getreten. In den nächsten Tagen wird mit weiteren Niederschlägen gerechnet, wodurch das Hochwasser steigen könnte. Foto: Pia Bayer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Eine überschwemmte Wiese in Unterfranken im November 2023

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Viel Regen: Grundwasser-Pegel in Unterfranken erholen sich

Viel Regen: Grundwasser-Pegel in Unterfranken erholen sich

Gute Nachrichten: In Unterfranken hat es durchschnittlich viel geregnet dieses Jahr. Laut den Zahlen des Landesamts für Umwelt erholen sich dadurch die Grundwasserstände. Trockenheit und Wasser sparen bleiben trotzdem wichtige Themen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Unterfranken gilt als eine der trockensten Regionen in ganz Bayern, der Klimawandel ist hier deutlich zu spüren – und Wasser ist ein knappes Gut. Umso erfreulicher sind daher Daten des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU). Demnach haben sich die Grundwasserstände in Unterfranken stabilisiert. Das liegt an durchschnittlichen und zuletzt hohen Regenmengen in diesem Jahr.

Im Niedrigwasser-Informationsdienst des LfU sind mehr als 50 Messstellen in Unterfranken aufgelistet. Nur fünf davon sind derzeit mit niedrigen oder sehr niedrigen Grundwasserständen vermerkt – beispielsweise in Dammbach im Hochspessart oder in Niedernberg im Landkreis Miltenberg.

Niederschläge auch an tieferen Stellen im Boden angekommen

Beim Blick auf die Daten fällt auf, dass auch die Messpunkte, die in sogenannten tieferen Bodenstockwerken angebracht sind, derzeit überwiegend im grünen Bereich liegen. Dort dauert es länger, als im oberflächennahen Boden, bis sich Niederschläge bemerkbar machen. Aktuell zeigt im tieferen Grundwasserstock lediglich eine Messstelle in Unterfranken einen niedrigen Grundwasserpegel an, nämlich in Rück, einem Ortsteil von Elsenfeld im Landkreis Miltenberg.

Mehr Regen, aber auch höhere Temperaturen in Unterfranken

Üblicherweise fällt im Nordwesten des Freistaats im Jahresmittel deutlich weniger Niederschlag, als im Süden. Doch vor allem in den Jahren seit 2015 hat es in Unterfranken selbst für dortige Verhältnisse mehrfach weniger als normal geregnet. Die Menschen in der Landwirtschaft, im Weinbau und auch mit einem Garten konnten 2023 allerdings aufatmen: Nach einem trockenen Mai und Juni hatten viele einen erneuten Dürresommer befürchtet. Dieser blieb aus. Mehrere Monate brachten überdurchschnittlich viel Regen.

Auffällig an den Messdaten ist jedoch auch, dass nahezu das gesamte Jahr deutlich wärmer war, als im langjährigen Mittel. In Würzburg zum Beispiel lag laut dem Deutschen Wetterdienst die mittlere Temperatur im September bei 18,5 Grad Celsius. Das ist mehr als vier Grad wärmer, als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Auch das hat einen Effekt auf die Neubildung von Grundwasser. Denn steigende Temperaturen bedeuten steigende Verdunstung. Der Anteil des Regenwassers, das im Boden versickert, sinkt also.

Wasser-Defizite vergangener Jahre wirken noch nach

"Wir sind nicht euphorisch, aber die Lage ist entspannter", sagt Mathes Limprecht, Abteilungsleiter im Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Die Behörde betreut Stadt und Landkreis Schweinfurt, die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld. Dort konnten die Niederschläge zu einer Erholung der Grundwasserstände beitragen. Allerdings würden die Defizite aus den vergangenen zehn bis zwölf Jahren nachwirken, sagt Uwe Seidl, stellvertretender Leiter der Behörde. Er wolle also nicht so weit gehen, dass die Grundwasserstände im Behördengebiet nun durchweg in Ordnung seien. Allerdings sei die Situation verglichen mit 2022 entschärft.

Regierung und Kommunen hatten zum Wassersparen aufgerufen

In den vergangenen Jahren hatten sowohl die Regierung von Unterfranken als auch einzelne Kommunen im Sommer immer wieder zum Wassersparen aufgerufen. Menschen sollten zum Beispiel Garten oder Fußballplätze nicht bewässern, keine Autos waschen und keine Pools mit Wasser befüllen.

Noch im Juli 2023 war die Rede davon, dass die andauernde Hitze und Trockenheit in Unterfranken nicht nur Flüsse und Bäche unter Druck setzen würden, sondern auch das Grundwasser. In Unterfranken hätten seit 2003 über 400 Milliliter neues Grundwasser gefehlt, hieß es von der Regierung von Unterfranken. Das hätte im Mittel der Menge von etwa vier Jahren entsprochen.

Grafik: Das Jahr 2023 in Bayern im langjährigen Vergleich

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