Grundschüler lernen im Hallenbad Ismaning das Kraulschwimmen
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Wasserwacht Bayern: Kraulen als erste Schwimmart sinnvoll

Wasserwacht Bayern: Kraulen als erste Schwimmart sinnvoll

In diesem Sommer sind in Bayern bereits 28 Menschen beim Baden ums Leben gekommen. Die Wasserwacht betont, wie wichtig es ist, dass schon Kinder sicher schwimmen können – und macht sich jetzt dafür stark, dass Grundschüler zuerst Kraulen lernen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Wie wichtig es ist, gut schwimmen zu können, das wird in diesem Sommer auf traurige Art und Weise deutlich. Zu Beginn der Saison sind in Bayern bereits 28 Menschen beim Baden ums Leben gekommen – vor allem junge Erwachsene und Senioren. Erst vergangenen Samstag kam es am Eibsee zur Tragödie: Ein Sechsjähriger und sein Vater ertranken. Danach ertranken zwei Männer in ostbayerischen Seen.

Die Sicherheit im Schwimmen sollte früh gelernt werden, erklärt die Wasserwacht Bayern. Das Ziel ihrer Kampagne "Bayern schwimmt": Spätestens nach der vierten Klasse sollten alle Kinder schwimmen können.

Schon das siebte Jahr in Folge will die Wasserwacht mit ehrenamtlichen Aktionen noch bis zu den Sommerferien die Schwimmfähigkeit von Kindern verbessern. Der Fokus in diesem Jahr: Kraulen.

"Kraulen ist die einfachste Schwimmart"

Mit Schwimmflossen an den Füßen stapfen acht Grundschülerinnen und Grundschüler durch das Ismaninger Hallenbad und hüpfen kurz darauf ins Becken. Die Kinder absolvieren im Rahmen der Aktion "Bayern schwimmt" einen Kraulkurs.

In Ländern wie USA, Mexiko oder Australien ist es üblich, dass Kinder das Kraulen als erste Schwimmart lernen – und erst später das bei uns so beliebte Brustschwimmen. Die Wasserwacht Bayern hält diese Methode für sinnvoll. Für Kinder könnte es Vorteile bringen, zuerst Kraulen zu lernen, erklärt Schwimmausbilder Torsten Wolter von der Wasserwacht Penzing. "Kraulen ist die einfachste Schwimmart", ist er überzeugt. Die Bewegungen seien natürlicher und weniger komplex als beim Brustschwimmen.

Der bayerische Landesvorsitzende der Wasserwacht, Thomas Huber, sieht das ähnlich. "Man gleitet leichter durch das Wasser, lernt dabei auch das Untertauchen und verliert die Angst vor dem Wasser", erklärt Huber. "Beim Kraulschwimmen kann ich mich nicht wie beim Brustschwimmen im Raum orientieren. Ich habe ja den Kopf unter Wasser und muss lernen, unter Wasser auszuatmen."

Weniger Belastung für die Wirbelsäule

Kraulen sei zudem gesünder. Es bedeute weniger Belastung für die Wirbelsäule. "Man macht kein Hohlkreuz wie beim Brustschwimmen", erklärt Huber. Er selbst habe erst vor sechs Jahren mit dem Kraulen angefangen. Nach einem Unfall wurde ihm aufgrund der Haltung vom Brustschwimmen abgeraten. "Wenn man die Bewegungsabläufe mal drauf hat, ist es einfach wunderbar, so durchs Wasser zu gleiten", sagt Huber.

Innerhalb von vier Wochen haben Torsten Wolter und seine Kollegen es geschafft, den Kindern in seinem Kurs die Basics im Kraulen beizubringen. Beim Brustschwimmen dauere das etwas länger. Denn die Koordination sei schwieriger, meint er. Auch bei den Grundschülern kommt die Schwimmart an: "Das macht denen unheimlich Spaß. Die düsen ab ohne Ende", lacht Wolter.

Im Video: Schwimmen lernen in Bayern - Aktion startet mit über 20.000 Kindern

Über 20.000 Kinder nehmen in diesem Jahr an der Aktion "Bayern schwimmt" teil.
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Über 20.000 Kinder nehmen in diesem Jahr an der Aktion "Bayern schwimmt" teil – mit neuem Fokus auf Sicherheit und moderne Schwimmtechniken.

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