Wildschwein (Symbolfoto)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Lino Mirgeler
Audiobeitrag

Wildschwein (Symbolfoto)

Audiobeitrag
>

Wegen Zeitumstellung: Gefahr von Wildunfällen steigt

Wegen Zeitumstellung: Gefahr von Wildunfällen steigt

Die Uhren sind am Wochenende wieder eine Stunde zurückgestellt worden, die Sommerzeit ist vorbei. Weil es damit nun früher dunkel wird, steigt auch in Bayern das Risiko, in einen Wildunfall verwickelt zu werden. Verkehrsexperten raten zur Vorsicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im vergangenen Jahr hat es in der Oberpfalz insgesamt fast 11.000 Unfälle mit Tieren wie Rehen, Füchsen und Wildschweinen gegeben. Dabei wurden 69 Menschen verletzt, wie ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums auf BR24-Anfrage mitteilt. Damit war in der Region im vergangenen Jahr jeder dritte Unfall ein Wildunfall.

In Niederbayern liegen die Zahlen noch höher, nämlich bei mehr als 16.000 Unfällen, heißt es aus dem Präsidium in Straubing. 60 Menschen wurden dabei 2022 verletzt. Prognosen für dieses Jahr sind schwierig. Aber allein in Niederbayern gab es bis September mehr als 12.000 Wildunfälle und 64 Verletzte. In den Jahren davor wurden sogar mehrere Menschen getötet. Dass die Unfallzahlen gerade jetzt wieder steigen, liegt mit an der Zeitumstellung vom Wochenende.

Gefahr vor allem morgens und abends

Besonders gefährlich sind nach der Zeitumstellung die Morgen- und Abendstunden, erklärt ADAC-Experte Alexander Kreipl. Der Grund: Viele Tiere sind dämmerungsaktiv, kreuzen die Straßen und kollidieren dabei mit Autos und auch Motorrädern. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis sich das Wild nach der Umstellung der Uhren an die neuen Verkehrszeiten gewöhnt hat.

"Tiere kennen weder Verkehrsregeln noch Uhrzeiten." Alexander Kreipl, ADAC

Das Polizeipräsidium in Straubing kann das bestätigen. Mit Abstand die meisten Wildunfälle ereignen sich demnach zwischen vier und sechs Uhr morgens und zwischen 20 und 22 Uhr abends. Laut ADAC kommt es im Durchschnitt alle zwei Minuten zu einem Wildunfall.

Im Wald und am Feld wird es kritisch

"Besonders unfallträchtig sind Straßen entlang der Wald-Feld-Kante", warnte Torsten Reinwald, Biologe beim Deutschen Jagdverband, bereits in einem früheren Beitrag von BR24. "Das heißt, da haben wir auf der einen Seite den Wald, das Schlafzimmer, auf der anderen Seite die Wiese, das Feld, das ist das Esszimmer." Besonders unfallträchtig seien auch Straßen durch den Wald.

Mehrere Unfälle am Wochenende

In Niederbayern ist es am Sonntag bereits zu mehreren Zusammenstößen mit Tieren gekommen, wie die Polizei meldet. Bei Bayerisch Eisenstein rammte ein 68-Jähriger mit seinem Fahrzeug ein Wildschwein. In der Nähe von Frauenau kollidierte der Wagen einer 34 Jahre alten Frau mit einem Reh. Gleich drei Autofahrer waren in einen Wildunfall bei Bischofsmais verwickelt. Der erste erfasste ein Reh, die beiden anderen konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und überfuhren das auf der Straße liegende Tier. Größtenteils sind Hirsche oder Rehe Opfer eines Wildunfalls. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Kollisionen mit Wildschweinen gestiegen.

Jedes Halbjahr das gleiche Spiel: Es wird an der Uhr gedreht - und jedes Halbjahr die gleiche Verwirrung: In welche Richtung diesmal?! Und wie nutze ich die Gunst der Stunde? Was tun gegen das Minijetlag?
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Jedes Halbjahr das gleiche Spiel: Es wird an der Uhr gedreht.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!