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Eine Mutter spielt mit ihrem Sohn im Kinderzimmer

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Welche Partei will Familien am meisten entlasten?

Welche Partei will Familien am meisten entlasten?

Steuerliche Entlastung, mehr Kindergeld oder höherer Mindestlohn – alle größeren Parteien planen in ihren Programmen Reformen. Und sie wollen Familien mit geringerem Einkommen finanziell besserstellen. Doch die Unterschiede sind groß.

Über dieses Thema berichtet: Münchner Runde am .

Familie Schmid aus Farchant bei Garmisch-Partenkirchen zählt sich selbst zum deutschen Mittelstand. Sie haben ein Bruttojahreseinkommen von rund 40.000 Euro. Eigentlich eine typische Modellfamilie. Sepp Schmid ist gelernter Metzger. Der 34-Jährige arbeitet angestellt im Schlachthof in Garmisch-Partenkirchen. Seine Frau Babsi beginnt gerade wieder eine Elternzeit und ist zuhause. Vor zwei Wochen hat sie Sohn Toni auf die Welt gebracht, zwei Jahre zuvor seinen Bruder Seppi.

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"Wir müssen schon sehr schauen auf's Geld"

Babsi arbeitet normalerweise bei der Touristeninformation in Farchant, wartet jetzt auf den Bescheid zum Elterngeld, rechnet mit 600 Euro monatlich. Trotz des Einkommens von Sepp wird es da finanziell schon etwas eng. Babsi rechnet vor: "Wir haben das Nötigste, aber wir müssen schon sehr schauen auf’s Geld. Also jetzt oft essen gehen oder so Sachen, das ist nicht drin." Sie versuchen ein wenig Geld auf Seite zu legen, dass auch mal ein Urlaub drin ist. Wenn teure Reparaturen anstehen, fällt der Urlaub aus. Immerhin - das Haus, in dem sie wohnen, haben sie zusammen mit Sepps Bruder, der Maurer ist, in eineinhalb Jahren Eigenarbeit immer nach Feierabend aufgebaut.

Die Schmids würden sich wünschen, dass die Politik Bedingungen schafft, dass eine Familie auch mit nur einem Verdiener mehr Geld auf der Hand hätte. Doch statt Hoffnung macht sich bei Babsi eher Politikfrust breit. Sie kritisiert die meist großen leeren Versprechungen.

Richtungswahl - Was verändert sich für Bayern? Darüber hat die Münchner Runde am 08.09. im BR Fernsehen diskutiert. Unter anderem zu Gast: ifo-Präsident Clemens Fuest und die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch. In der BR Mediathek kann man die Sendung jederzeit nachschauen.

Die Entlastung für die Familie nach der Wahl

Zur Erinnerung: Babsi und Sepp müssen mit einem Jahresbruttoeinkommen von rund 40.000 Euro klarkommen. Solchen Familien wollen alle größeren Parteien nach der Wahl finanziell helfen, wenn auch sehr unterschiedlich. Das Leibniz-Zentrum für Wirtschaftsforschung hat die einzelnen Reformpläne gesichtet und die jährliche Netto-Entlastung für eine Familie mit zwei Kindern ausgerechnet.

Linke, Grüne und SPD wollen sich für eine steuerliche Entlastung bei geringeren Einkommen einsetzen, dafür die Reichen ab 300.000 Euro Bruttojahreseinkommen stärker zur Kasse bitten. Für die Schmids würde das bedeuten: Könnten die Linken regieren und sich mit ihren Versprechen durchsetzen, hätten die Schmids jährlich 5.090 Euro mehr auf der Hand. Bei der SPD wären es 4.030 Euro und bei den Grünen noch 3.290 Euro.

Union und FDP setzen sich weniger für Geringverdiener ein, würden dafür nach der Wahl Großverdiener-Haushalte mit 300.000 Euro Bruttojahreseinkommen deutlich besserstellen. Die Schmids würden bei der Union mit 940 Euro mehr im Jahr aus der Runde gehen. Bei den Liberalen hätten sie 870 Euro mehr im Geldbeutel. Die AfD verspricht in ihren Programmen für Geringverdiener am wenigsten. Bei 20.000 Euro Bruttojahreseinkommen gibt es Null Euro Entlastung. Babsi und Sepp bekämen hier 20 Euro mehr pro Jahr. Reiche mit 300.000 Euro Verdienst im Jahr würde die AFD dagegen um mehr als 42.000 Euro entlasten.

Die Redaktion Münchner Runde hat Familie Schmid die Berechnung gezeigt. Die Reaktion: ein Lachen. Auch diese Zahlen hält Babsi wieder nur für ein großes leeres Versprechen. Ihre Wahlentscheidung wollen sie auf jeden Fall nicht davon abhängig machen.

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