Feuerwehrkräfte überprüfen den Rollladenkasten.
Bildrechte: Berufsfeuerwehr München
Audiobeitrag

In diesem Rollladenkasten war das Wespennest.

Audiobeitrag
>

Wespennest mit Schaumfestiger angezündet: Feuerwehr muss löschen

Wespennest mit Schaumfestiger angezündet: Feuerwehr muss löschen

Sie sind streng geschützt und dürfen, wenn überhaupt, nur von Fachleuten entfernt werden – dennoch hat ein Münchner ein Wespennest in einem Rollokasten mit Schaumfestiger angezündet. Es bildete sich so viel Rauch, dass die Feuerwehr löschen musste.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Auch wenn die Tiere manchmal ganz schön lästig sein können: Wespennester dürfen nur unter bestimmten Bedingungen entfernt werden. Und auch nicht auf eigene Faust. Das hat einen Münchner am Samstag aber nicht daran gehindert, ein Wespennest anzuzünden.

Rauchentwicklung im Reihenhaus

Der Mann hatte es in einem Rollladenkasten seines Reihenhauses im Stadtteil Aubing entdeckt. Nach Angaben der Feuerwehr sprühte er von außen Schaumfestiger in den Kasten und zündete den Festiger an. Durch das Feuer kam es jedoch zu einer Rauchentwicklung im Inneren des Hauses, weshalb der Mann schließlich per Notruf die Feuerwehr alarmierte.

Die Einsatzkräfte öffneten den Kasten, entfernten das Brandgut und löschten es ab. Zu einer weiteren Brandausbreitung im Haus war es nicht gekommen. Die Wespen waren allerdings tot. Nach einer "intensiven Aufklärung" über den Schutzstatus von Wespen zog die Feuerwehr wieder ab. Wie hoch der Sachschaden ist, ist unbekannt.

Bei Problemen mit Wespen Naturschutzbehörde verständigen

In diesem Zusammenhang weist die Münchner Feuerwehr darauf hin, dass Wespen nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht einfach getötet werden dürfen. Sowohl Wespen als auch ihre Nester sind geschützt. Sollte man Probleme mit Nestern der Tiere haben, stehen bei den unteren Naturschutzbehörden der Städte und Landkreise geschulte Berater zur Verfügung, mit denen man das weitere Vorgehen abstimmen kann. Ob der Aubinger mit Konsequenzen rechnen muss, ließ sich zunächst nicht klären. Je nach Wespenart kann bei Verstößen ein Bußgeld zwischen 5.000 und 50.000 Euro verhängt werden.

Wespen und Hornissen "effiziente Schädlingsbekämpfer"

Die Stadt München weist darauf hin, dass Wespen und auch Hornissen eine wichtige Funktion in der Natur haben, da sie Fliegen, Mücken und viele Schadinsekten jagen. Daher seien sie als "effiziente Schädlingsbekämpfer" sehr beliebt bei Waldbauern. "Ein Hornissenvolk kann am Tag ein halbes Kilo Schädlinge erbeuten, so viel wie vier bis fünf Meisenfamilien am Tag an ihre Jungen verfüttern. Auch ein größeres Wespenvolk schafft in wenigen Stunden bis zu 3.000 Fliegen und Mücken zu fangen", heißt es auf der Homepage der Stadt.

Außerdem seien Wespen fleißige Blütenbestäuber, so die Stadt: "Die erwachsenen Arbeiterinnen ernähren sich rein vegan von Pflanzennektar. Nur für die Aufzucht ihres Nachwuchses gehen Wespen und Hornissen auf die Jagd."

Video: Wespen-Mythen

Wespen-Mythen
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Sind Wespen wirklich aggressiv? Und können sie mehrmals stechen? Wie gut kennt ihr euch mit Wespen-Mythen aus? Macht den Fakten-Check!

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!