Milde Temperaturen – und das Mitte November: Die Wetteraussichten für Bayern sind ab Mitte der Woche ungewöhnlich sonnig und warm. Das liegt zum einen daran, dass am Dienstag die letzten Ausläufer eines Tiefs mit dichten Wolken und etwas Regen in Richtung Osten abziehen. Dahinter setzt sich dann zum anderen der schwache Einfluss von Hoch "Wencke" durch und es wird von Südwesten freundlicher, mit teils längeren sonnigen Abschnitten. Die Höchstwerte liegen nördlich des Mains und in Ostbayern zwischen 7 und 10 Grad, sonst werden 10 bis 13 Grad erreicht.
Sonne, Nebel, Hochnebel: ab Mittwoch sehr mild
Von Mittwoch bis Freitag liegt Bayern zwischen einer umfangreichen Hochdruckzone über dem zentralen Mittelmeerraum und einem Tief über dem Atlantik in einer südwestlichen Strömung. Dabei gelangt aus dem Süden Spaniens vor allem in der Höhe sehr warme Luft nach Bayern, die sich in einigen Niederungen Nord- und Ostbayerns sowie im Donauumfeld allerdings nicht durchsetzen kann. An den Alpen kommt Föhn auf. Somit stellt sich ruhiges und trockenes Wetter in Bayern ein, dabei dreht sich vorübergehend der Temperaturverlauf in der Atmosphäre um. In höheren Luftschichten ist es wärmer als in tiefen Regionen, das wird im Fachjargon als Inversionswetterlage bezeichnet.
Dabei halten sich von Mittwoch bis Freitag in einigen Niederungen Frankens, Ostbayerns und im Umfeld der Donau zäher Nebel und Hochnebel, der sich nur zögerlich, teilweise auch gar nicht auflöst. Abseits davon scheint die Sonne, viel Sonnenschein gibt es in den Alpen und im höheren Bayerischen Wald. Bei zähem Nebel werden nur maximal 8 bis 10 Grad erreicht, mit Sonne klettern die Höchstwerte auf 10 bis 15 Grad. Am Alpenrand steigen die Temperaturen unter Föhneinfluss sogar auf bis zu 20, vielleicht auch 21 Grad. Möglicherweise werden an den Alpen neue Temperaturrekorde für diesen Zeitraum erreicht.
Kalte Nächte in den Niederungen, auf den Bergen mild
Die Inversionswetterlage zeigt sich auch an den Tiefstwerten beziehungsweise Frühwerten in Bayern. In den Niederungen kühlt sich die Luft in den Nächten auf 5 bis 1 Grad ab, in manchen Tälern der Alpen und des Bayerischen Waldes auf bis zu - 2 Grad. Auf Bergkuppen oder an höher gelegenen Orten bleibt es dagegen deutlich milder. In Lagen um 1.000 Meter liegen die Frühwerte ab der Nacht zu Donnerstag um die 10 Grad, wie z. B. auf dem Hohenpeißenberg. Selbst auf der Zugspitze in fast 3.000 Meter liegen die Tiefstwerte nur um oder sogar leicht über dem Gefrierpunkt.
Die weiteren Aussichten: Kalte vs. warme Luft
Am Wochenende stellt sich die Wetterlage um, es bildet sich ein sogenanntes Viererdruckfeld über Europa aus. So haben wir tiefen Luftdruck über Südwesteuropa und Skandinavien und Nordwestrussland. Demgegenüber steht hoher Luftdruck bei Island und auf dem Balkan. So wird zum einen von Norden her kalte Luft polaren Ursprungs in Richtung Deutschland geführt, von Südwesten gelangt aber auch weiterhin sehr milde Luft in Richtung Deutschland. Welche Luftmasse sich letztendlich bei uns in Bayern durchsetzt, ob es also mild weiter geht oder ob es von Norden deutlich kälter wird, wird von den Modellen derzeit noch unterschiedlich berechnet.
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