Das vergangene Winterhalbjahr ist in Bayern das niederschlagsärmste seit mehr als zehn Jahren gewesen. Bis auf den zu nassen Januar 2025 sind alle anderen Wintermonate zu trocken gewesen. Das geht aus dem jüngsten Niedrigwasser-Lagebericht des Bayerischen Landesamt für Umweltschutz (LfU) und den Stationsdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor. Betrachtet wird das sogenannte hydrologische Winterhalbjahr [externer Link], das von November bis April geht.
Trockenstes Winterhalbjahr seit zehn Jahren
Die Niederschlagssumme für alle sechs Wintermonate beläuft sich 2024/2025 auf lediglich 263,7 Liter pro Quadratmeter. Das sind rund 36 Prozent weniger, als im langjährigen Mittel der Jahre 1971 bis 2000.
Lange Trockenphasen in März und April
Den Auswertungen des LfU zufolge fiel im Norden Bayerns der März, im Süden der April besonders trocken aus. In den Wintermonaten sollten sich die Grundwasserspeicher eigentlich durch leichten Niederschlag und Schneeschmelze auffüllen. Stattdessen kam es im März und April in Bayern mancherorts zu Trockenperioden von bis zu 24 Tagen.
Trocken bedeutet auch: Deutlich weniger Schnee
Die Trockenheit wird laut LfU auch am wenigen Schneefall deutlich. So habe es in Würzburg nur einen Tag mit einer Schneedecke von mindestens einem Zentimeter gegeben, in Augsburg seien es vier Tage und in München sechs gewesen. Dagegen konnten die Menschen im oberfränkischen Hof mit 34 Schneetagen noch einen halbwegs normalen Winter erleben.
Auf der Zugspitze lag, wie gewöhnlich, den ganzen Winter Schnee – zum Teil aber nur elf Zentimeter hoch. Die mittlere Schneehöhe auf Bayerns höchstem Berg lag zwischen November und April bei gerade mal 106 Zentimetern. Normalerweise liegt hier in diesem Zeitraum im Mittel doppelt so viel Schnee. Das letzte Mal so wenig war es im Jahr 1940.
Grundwasserspiegel teilweise sehr niedrig
Der geringe Niederschlag im Winter wirkt sich auf den Grundwasserspiegel aus. Dieser hatte sich im regenreicheren vergangenen Jahr etwas erholt. Laut Landesamt zeigt jetzt aber fast jede zweite oberflächennahe Messstelle für das vergangene Winterhalbjahr niedrige oder sehr niedrige Messwerte.
Auch in den tieferen Grundwasserschichten hatte sich die Situation im eher feuchten Jahr 2024 leicht verbessert - doch auch hier sieht das LfU keine anhaltende Entspannung: "Von einer nachhaltigen Erholung kann auf Grund der erneuten Trockenheit nicht gesprochen werden."
Mit Informationen von dpa
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