Ein Kriminaltechniker steht vor dem Haus, in dem die beiden verstorbenen Kinder gefunden wurden.
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In Dettingen im Landkreis Aschaffenburg sind zwei tote Kinder in einer Wohnung entdeckt worden.

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Tote Kinder in Dettingen: Obduktionsergebnis wohl am Dienstag

Tote Kinder in Dettingen: Obduktionsergebnis wohl am Dienstag

Am Montagmorgen fand ein Angehöriger zwei tote Kinder im Haus ihres Vaters in Dettingen (Landkreis Aschaffenburg). Der Vater selbst ist verletzt. Laut Polizei ist ein Unfall mit Kohlenmonoxid denkbar. Klarheit wird jedoch erst für Dienstag erwartet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Gegen 6.30 Uhr am Montagmorgen fand offenbar der Stiefbruder seine zwei leblosen Geschwister sowie seinen Vater in einer Wohnung im unterfränkischen Dettingen. Der Bruder setzte einen Notruf ab, doch der Notarzt konnte nur noch den Tod der beiden Kinder, ein Mädchen (5) und ein Junge (4), feststellen. Der Vater ist laut BR-Informationen im Krankenhaus in Behandlung, jedoch ansprechbar. Die Mutter der beiden Kinder lebt getrennt vom Vater and und war daher nicht vor Ort.

Als Todesursache der Kinder kommt offenbar eine Vergiftung mit Gas in Frage. Nach BR-Informationen hatte die Feuerwehr vor Ort Gasmessgeräte im Einsatz. Möglicherweise liegt demnach eine Kohlenmonoxid-Vergiftung vor. Laut dpa-Informationen war unter Umständen die Heizung defekt.

Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht. Erste Anzeichen deuteten auf einen Unglücksfall hin, teilte sie am Montag mit. Klarheit soll eine Obduktion der Verstorbenen bringen. Mit Ergebnissen und damit Informationen zur Todesursache ist allerdings laut BR-Informationen erst für Dienstag zu rechnen.

Giftiges Abgas Kohlenmonoxid

Das sehr giftige Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb- und geruchloses Gas. Es entsteht unter anderem, wenn Materialien wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen. Bei der Lagerung von Holzpellets kann ebenfalls CO entstehen. Auch an Stromaggregaten, die meist mit Diesel oder Benzin betrieben werden, entstehen giftige Abgase wie Kohlenmonoxid.

Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut. Bei einer Vergiftung kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit - und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. Vor allem im Schlaf werden die Symptome nur selten bemerkt.

Ziemlich genau fünf Jahre ist es her, dass im unterfränkischen Arnstein sechs Jugendliche an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starben. Damals war ein mit Benzin betriebenes Stromaggregat für den tödlichen Gasaustritt verantwortlich.

Polizisten am Haus in Dettingen, wo am Montag zwei Kinder tot aufgefunden wurden.
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Polizisten am Haus in Dettingen, wo am Montag zwei Kinder tot aufgefunden wurden.

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