Eine Hand hält ein Rauchverbotsschild vor einem französischen Strand (Symbolbild)
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Eine Hand hält ein Rauchverbotsschild vor einem französischen Strand (Symbolbild)
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Eine Hand hält ein Rauchverbotsschild vor einem französischen Strand (Symbolbild)

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Ab Sonntag: Rauchverbot an Frankreichs Stränden

Ab Sonntag: Rauchverbot an Frankreichs Stränden

Von Sonntag an ist das Rauchen an Frankreichs Stränden untersagt – E-Zigaretten ausgenommen. Das Verbot gilt auch an anderen Orten, wo sich junge Menschen gern aufhalten. Sie sollen davor geschützt werden, früh mit dem Rauchen anzufangen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wer sich diesen Sommer an Frankreichs Stränden vergnügen will, muss auf das Rauchen verzichten. Denn ab Sonntag, 29. Juni, tritt ein Rauchverbot an Stränden und anderen Orten in Kraft – E-Zigaretten ausgenommen. So will die französische Politik Kinder und Jugendliche davor bewahren, früh mit dem Rauchen anzufangen. Damit ist Frankreich ganz auf Höhe der EU-Gesundheitsminister, die sich Ende vergangenen Jahres für Rauchverbote im Freien ausgesprochen haben. Auch Städte wie Mailand haben schon öffentliche Rauchverbote erlassen.

Nach Schätzung von Experten ist Tabakkonsum in Frankreich pro Jahr für 75.000 Todesfälle verantwortlich und verursacht jährlich Kosten in Höhe von 156 Milliarden Euro. Auch Passivrauchen ist gefährlich und verursacht demnach bis zu 5.000 Todesfälle jährlich. 

Wer raucht, muss mit saftigen Geldstrafen rechnen

Das neue Rauchverbot in Frankreich gilt auch an anderen Orten wie in Parks, in der Umgebung von Schulen, Ausbildungsstätten und Unterkünften für Minderjährige – also überall dort, wo sich junge Menschen gerne aufhalten. Die Regierung betont, dass 90 Prozent der Raucher mit dem Rauchen begonnen haben, bevor sie 18 wurden. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von 135 Euro.

Gesundheitsministerin Catherine Vautrin gibt sich entschlossen: "Wo Kinder sind, da muss der Tabak verschwinden", sagte sie kürzlich in einem Interview. Die Freiheit zu rauchen ende dort, "wo das Recht der Kinder auf gesunde Luft beginnt".

Allerdings gibt es auch Widerstand und Kritik: Sogar der der Gesundheitsministerin beigeordnete Minister Yannick Neuder, der auch Kardiologe ist, sagte Anfang des Jahres, dass er zu einem möglichen Rauchverbot in Straßencafés keine Meinung habe, und dass man "die Franzosen in Ruhe lassen" solle. Dafür hatte er Kritik geerntet.

Skepsis in Marseille

Auch in Marseille, der größten Stadt Frankreichs mit Strand, betrachtet man das Verbot mit Skepsis. Denn dort gilt zwar schon seit 2021 ein Rauchverbot am Strand, jedoch wird es nur wenig beachtet und überall liegen Zigarettenstummel am Strand herum. Céline Albinet, die den Verein "Clean my Calanques" mitgegründet hat, fragt sich, wie die Polizei das neue Rauchverbot kontrollieren will, wenn sie jetzt schon nicht genug Personal hat.

Doch die Umweltbeauftragte von Marseille, Christine Juste, gibt sich zuversichtlich, dass das neue Gesetz greifen wird. Denn: "Jetzt ist es keine städtische Verordnung mehr, sondern ein Gesetz." Und damit werde nicht mehr die städtische Polizei kontrollieren, sondern die nationale.

Rauchverbot gilt in Frankreich bereits an anderen Orten

Schon bisher war in Frankreich das Rauchen an zahlreichen Orten verboten, unter anderem am Arbeitsplatz, in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Spielplätzen. Das Rauchen in Privatautos, wenn Kinder mitfahren, kann mit einer Strafe von bis zu 750 Euro belegt werden. Nach einer Umfrage begrüßen 62 Prozent der Befragten die nun erfolgte erneute Ausweitung des Rauchverbots. 

Mit Informationen von AFP

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