Der ehemalige ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert ist tot. Er sei am Freitag im Alter von 88 Jahren gestorben, teilte sein langjähriger Arbeitgeber, der Norddeutsche Rundfunk (NDR), mit. Seelmann-Eggebert, der sich selbst spöttisch "Königsfritze" nannte, wurde durch seine Berichte insbesondere über das britische Königshaus zu einer Fernsehlegende.
Der Journalist, dem die Königshäuser Zugang gewährten
Seelmann-Eggebert war ab 1978 für die ARD nach London entsandt worden, wo er Studioleiter wurde. Er berichtete von dort 1981 über die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana, die von zahlreichen Menschen live im Fernsehen verfolgt wurde, und später auch über die Hochzeit von Prinz William mit Kate, wieder live vor einem Millionenpublikum.
In der Folge spezialisierte sich Seelmann-Eggebert immer stärker auf die Adelsberichterstattung und berichtete als Kommentator über fast alle Großereignisse der Königshäuser Europas in den vergangenen Jahrzehnten. Er war der einzige Journalist in Europa, dem sich alle sieben europäischen Königshäuser und ihre Thronfolger für Interviews öffneten.
Mit diesen Berichten war Seelmann-Eggebert ein moderner Märchenerzähler. Seine große Liebe galt allerdings seiner ersten Berufsstation Afrika, wie er in seiner Biografie "In Hütten und Palästen" beschrieb. Mit 81 Jahren berichtete er in seiner letzten Fernseh-Reportage noch einmal aus Kenia – doch in Erinnerung wird er vor allem als "Königsfritze" der ARD bleiben.
Mit Informationen von dpa und AFP.
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