Raststation am Brenner: Ein ASFINAG-Aufsteller wirbt für die Klebevignette
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Aus für Klebevignette: Österreichs "Pickerl" ab 2027 Geschichte
Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
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Aus für Klebevignette: Österreichs "Pickerl" ab 2027 Geschichte

Gezahlt werden muss weiter – aber geklebt wird schon bald nicht mehr: In Österreich wird die Vignette für die Schnellstraßen und Autobahnen ab 2027 nur noch digital erhältlich sein. Auch deutsche Autofahrer müssen sich ein wenig umstellen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Infoblock am .

Die Klebevignette in Österreich hat bald ausgedient – ab dem 1. Februar 2027 gibt es nur noch die digitale Variante. Damit endet eine 30-jährige Geschichte: Im Jahr 1997 eingeführt, wurde das "Pickerl" 2017 um eine digitale Variante ergänzt. Nun geht Österreich den nächsten Schritt und macht es damit Ländern wie Slowenien und Tschechien gleich, deren Mautsystem ausschließlich digital ist.

Österreichs Verkehrsminister: "Wir machen den Alltag einfacher"

Verkehrsminister Peter Hanke von der SPÖ – die zurzeit mit der konservativen ÖVP und den liberalen Neos ein Regierungsbündnis bildet – verspricht einen Schritt in Richtung Nutzerfreundlichkeit. "Wir machen den Alltag für Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer einfacher, moderner und nachhaltiger", sagte er in Wien. Die Vorteile seien zahlreich: kein mühsames Abkratzen abgelaufener "Pickerl" von der Windschutzscheibe, Abo-Optionen, Erinnerungsservice.

Ein Aufschrei der Empörung ist nicht zu erwarten. Schon jetzt werden laut dem Schnellstraßenbetreiber Asfinag mehr als 75 Prozent der Jahreskarten online verkauft. Auch Ein- und Zehntageskarten werden immer häufiger mit dem Smartphone erworben. Das Netz der Vertriebspartner, die die digitale Vignette anbieten, wird nach den Worten von Asfinag-Vorstand Herbert Kasser weiter ausgebaut.

Tankstellen: Auch hier zu kaufen - digital und mit Beleg

Aber: Es wird auch nach Februar 2027 noch Alternativen geben, der Kaufvorgang wird weiterhin "analog" möglich sein. Die Vignette kann wie bisher an Tank- und Mautstellen, an Rastanlagen und Grenzübergängen, in Trafiken, beim Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring-Club oder bei weiteren Partnern erstanden werden. Am Schalter läuft das dann so: Nummernschild nennen, das wird nach einem Datenabgleich ins System eingebucht, man zahlt und bekommt einen Beleg – fertig. Genau wie es jetzt schon möglich ist, auch beim ADAC etwa.

Insgesamt gibt es etwa 3.500 Vertriebsstellen und zudem rund 100 Verkaufsautomaten – Vorteil: Hier gekaufte Zwei-Monats- und Jahresvignetten sind sofort gültig, im Online-Shop ist das bei diesen Varianten erst nach einer sogenannten Konsumentenschutzfrist von 18 Tagen der Fall. Aber, und das ist für deutsche Autofahrer und Urlauber wichtig: Ein- und Zehntages-Vignetten können weiterhin auch online so gekauft werden, dass sie unmittelbar gültig sind. Spontanen Reisen steht also auch in Zukunft nichts im Weg.

Abschiedsfarbe: feuerrot

Die Farbe der Abschiedsvignette 2026 wird feuerrot sein. Teurer wird es auch wieder. Die Preiserhöhungen dürften Autofahrern zwar keine Zornesröte ins Gesicht treiben, sind aber mit rund drei Prozent durchaus erwähnenswert. Die Ein-Tages-Vignette für Pkw kostet im Abschiedsjahr nun 9,60 Euro, die Variante für zehn Tage dann 12,80 Euro, die Zwei-Monats-Vignette legt auf 32 Euro zu. Der Preis für die Jahresvignette – heuer erstmals dreistellig – liegt 2026 bei 106,80 Euro.

Ohne Vignette ist's teuer

Die Teuerung ist angepasst an den Verbraucherpreisindex – und in jedem Fall noch günstiger, als ohne gültige Vignette erwischt zu werden: Dann werden 120 Euro Ersatzmaut fällig. Oder, sofern der Betrag nicht gleich bei der Kontrolle bezahlt werden kann, eine weit höhere Geldstrafe von bis zu 3.000 Euro plus Anzeige.

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