Die verunglückte Standseilbahn "Elevador da Gloria"
Die verunglückte Standseilbahn "Elevador da Gloria"
Bild
Die verunglückte Standseilbahn "Elevador da Gloria"
Bildrechte: REUTERS/Pedro Nunes
Schlagwörter
Bildrechte: REUTERS/Pedro Nunes
Audiobeitrag

Die verunglückte Standseilbahn "Elevador da Gloria"

Audiobeitrag
>

Auswärtiges Amt: Keine Deutschen unter Todesopfern in Lissabon

Auswärtiges Amt: Keine Deutschen unter Todesopfern in Lissabon

Das Auswärtige Amt geht derzeit nicht davon aus, dass es beim Seilbahnunglück in Lissabon ein deutsches Todesopfer gegeben hat. Medien und Polizei hatten zunächst berichtet, bei dem Unglück sei ein deutscher Familienvater ums Leben gekommen. 

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Beim Standseilbahn-Unglück in Lissabon sind offenbar keine deutschen Staatsbürger ums Leben gekommen. "Nach Kenntnis des Auswärtigen Amts befinden sich nach aktuellem Stand keine deutschen Staatsangehörigen unter den Todesopfern", hieß es aus dem Außenministerium in Berlin.

Deutscher wurde nur in Klinik behandelt

Nach aktuellen Angaben der portugiesischen Polizei wurde ein Deutscher Familienvater, von dem zunächst vermutet worden war, dass er ums Leben kam, in einem Krankenhaus in Lissabon behandelt, auch seine Frau befindet sich Berichten zufolge in einer Klinik, das dreijährige Kind soll sich bei Familienangehörigen aufhalten.

Es sei nicht auszuschließen, dass sich noch weitere deutsche Staatsangehörige unter den 21 bei dem Unglück verletzten Personen befinden, erklärte das Auswärtige Amt dazu. Möglicherweise hätten sich nicht alle Betroffenen bei der Botschaft in Lissabon gemeldet, etwa weil sie nur leichte Verletzungen hatten.

Gerüchte über deutsches Opfer offenbar unzutreffend

Portugiesische Medien wie die Zeitungen "Observador" und "Correio da Manha" hatten zunächst berichtet, dass unter den 16 Toten des Unglücks auch ein Deutscher sei. Dessen Frau sei schwer und das gemeinsame Kind leicht verletzt worden.

Auch der Chef der portugiesischen Kriminalpolizei, Luís Neves, hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass aufgrund von Zeugenaussagen und aufgefundener Dokumente "mit hoher Wahrscheinlichkeit" davon auszugehen sei, dass sich ein Deutscher unter den Toten befinde.

Polizei: Elf Ausländer unter den Toten

Bei der Identifizierung der Toten gab es offenbar größere Probleme. Neves erklärte noch am Donnerstagabend, dass der Tod von zwei Kanadiern, einem Ukrainer und einem Amerikaner bisher aufgrund "bereits gesammelter Informationen" lediglich angenommen werde. Sicher identifiziert seien nur drei ausländische Todesopfer. Wenig später hieß es dann, dass die Staatsbürgerschaft von 13 der 16 Opfer geklärt sei.

Inzwischen teilte die portugiesische Polizei mit, dass unter den Toten elf ausländische Staatsangehörige seien. Bei den Todesopfern vom Mittwoch handele es sich um fünf portugiesische Staatsbürger, außerdem um drei Personen aus Großbritannien, jeweils zwei aus Kanada und Südkorea, sowie je eine Person aus den USA, Frankreich, der Schweiz und der Ukraine.

Suche nach Unglücksursache geht weiter

Die Standseilbahn "Elevador da Gloria", eine der berühmtesten Touristenattraktionen Lissabons, war am Mittwochabend binnen Sekunden zu einer Todesfalle geworden: Wohl wegen eines Schadens am Zugseil war ein Wagen ungebremst eine steile Straße hinab gerast, entgleist, umgekippt und gegen ein Gebäude gekracht. 

Die Suche nach den Ursachen und Antworten auf die Frage, ob die Standseilbahn ausreichend gewartet wurde, geht weiter, zuletzt sorgten Berichte über einen drei Tage vor dem Unglück abgelaufenen Wartungsvertrag für die Bahn für Aufsehen. Bis gesicherte Erkenntnisse vorliegen, werde es noch einige Zeit dauern, sagte Kriminalpolizei-Chef Neves. 

Mit Informationen von DPA und AP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!