Das Verteidigungsministerium setzt die Umwandlung von ehemaligen Liegenschaften der Bundeswehr aus und durchkreuzt damit zum Teil bereits bestehende Planungen von Ländern und Kommunen für eine zivile Nutzung. Grund sei der durch den geplanten Aufwuchs der Streitkräfte entstehende Bedarf an Grundstücken, teilte das Ministerium am Montagabend in Berlin mit.
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Von dem Moratorium sind zunächst 187 ehemalige militärische Liegenschaften sowie 13 weitere betroffen, die die Bundeswehr noch betreibt. Dazu gehören unter anderem Teile des Flughafens Tegel in Berlin. Auch der Standort in Fürstenfeldbruck ist betroffen. Die Stadt plante hier ein Quartier für 4.000 Menschen.
Verteidigungsministerium plant Dialog mit Ländern und Kommunen
Die Areale werden einer "strategischen Liegenschaftsreserve" zugeführt, um bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung zu stehen. Der für Infrastruktur zuständige Staatssekretär Nils Hilmer räumte ein, dass das Ministerium Konflikte mit Ländern und Kommunen erwartet. "Wir sind uns der Tragweite der Entscheidung sehr bewusst und wissen, dass in vielen Fällen bereits Planungen bestehen, betroffene Flächen zivil zu nutzen", erklärte Hilmer.
Das Ministerium wolle in einem "Dialog mit Ländern und Kommunen gute Wege finden, um die notwendigen Planungen der Bundeswehr im gemeinsamen Interesse umzusetzen". Vielerorts waren in den vergangenen Jahrzehnten auf ehemaligen Liegenschaften der Bundeswehr neue Wohnungen entstanden.
Umwandlung nach dem Kalten Krieg
Der Prozess der Umwandlung von Bundeswehr-Liegenschaften für eine zivile Nutzung hatte in den frühen 1990er Jahren begonnen, als die Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Kriegs stark verkleinert wurde. Er wurde dann in den 2010er Jahren nach Aussetzung der Wehrpflicht noch einmal fortgeführt.
Mit Informationen von AFP und Reuters.
Im Video: Wie geht's weiter mit dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck?
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