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Deutsche retten Frau aus Gletscherspalte am Dachstein

Deutsche retten Frau aus Gletscherspalte am Dachstein

Großes Glück hatte eine Frau auf dem Hohen Dachstein in Österreich: Die 46-Jährige war auf dem Schnee ausgerutscht und in eine Gletscherspalte gestürzt. Zwei zufällig in der Nähe befindliche Kletterer aus Bayern und Baden-Württemberg befreiten sie.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Zwei Kletterer aus Bayern und Baden-Württemberg haben eine Frau aus Lettland in den österreichischen Bergen aus einer Gletscherspalte befreit. Die 46-Jährige war auf dem Hohen Dachstein auf dem Schnee ausgerutscht und in die Tiefe gestürzt, wie die Polizei mitteilte. Der Dachstein liegt nahe dem Ort Ramsau in der Steiermark.

Der Unfall ereignete sich am Montag. Die 46-Jährige war mit ihrem Ehemann zunächst auf einem Klettersteig unterwegs. Am späten Nachmittag wollten die beiden noch die letzte Seilbahn ins Tal erreichen.

Frau steckte in der Spalte fest – Retter gut geschult

Zunächst rutschte der Ehemann aus. Er konnte gerade noch einen Sturz in eine Gletscherspalte verhindern, wie die Polizei mitteilte. Seine Frau eilte ihm nach. Dabei hatte sie weniger Glück: Sie stürzte ebenfalls – und fiel in die Spalte.

Was die Lettin rettete: Ein 60-jähriger Kletterer aus Bayern und seine 32 Jahre alte Kletterpartnerin aus Tübingen in Baden-Württemberg waren zufällig in der Nähe des Unfallortes und konnten so der Frau zu Hilfe kommen. Diese war bereits teilweise in das Eis eingesunken und steckte in der Spalte fest. Die Retter waren gut geschult, sie hatten die nötige Kletter-Ausrüstung – Seil und Seilrolle – dabei. Damit baute der Retter aus Bayern eine Seilkonstruktion auf. Er zog die Lettin mit der Hilfe seiner Kletterpartnerin und einer weiteren Person aus etwa vier Metern Tiefe an die Oberfläche. Die Frau war unterkühlt. "Wir haben sofort versucht, sie aufzuwärmen", so der 60-Jährige.

Retter: Letten waren ohne geeignete Ausrüstung unterwegs

Der 60-jährige Retter gab gegenüber der Nachrichtenagentur dpa an, dass die beiden Letten ohne die nötige Ausrüstung unterwegs gewesen seien. Sie hätten aus seiner Sicht keine geeigneten Schuhe oder Steigeisen getragen, die auf einem Gletscher aber nötig seien.

Es sei in den Bergen wichtig, für Notfälle vorbereitet und trainiert zu sein, betonte er. "Man kann nicht davon ausgehen, dass der nächste Rotkreuz-Wagen um die Ecke steht", so der 60-Jährige. Neben der Ausrüstung ist aus seiner Sicht in den Bergen auch die Ausbildung äußert wichtig. Bergsportler sollten vor Gletscher-Touren zumindest Einführungskurse absolvieren und über das Verhalten an Unfallstellen Bescheid wissen.

Lob von der Polizei

Das lettische Ehepaar setzte nach Angaben der Polizei seinen Urlaub in Österreich fort. "Zweifelsohne hat das gekonnte und beherzte Einschreiten der beiden deutschen Kletterer Schlimmeres verhindert", hieß es von der Polizei.

Mit Informationen von dpa

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