E-Auto an einer Ladestation
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E-Auto-Förderung – was es schon gibt und was noch kommt

E-Auto-Förderung – was es schon gibt und was noch kommt

Mit dem kurzfristigen Ende des Umweltbonus 2023 schien sich die Politik von der E-Mobilitätsförderung verabschiedet zu haben. Doch seitdem sind einige Anreize hinzugekommen. Wir erklären, welche und was noch kommt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Noch gilt dieses politische Ziel fürs E-Auto: 15 Millionen E-Pkw sollen bis 2030 auf der Straße sein. Die Ampel-Koalition hatte es festgelegt, ein neues gibt es bislang nicht. Anfang 2025 waren rund 1,7 Millionen reine E-Autos zugelassen. Die Nachfrage nach E-Autos ist derzeit wieder größer. Jeder fünfte Neuwagen war im September ein E-Pkw. Aber insgesamt liegt ihr Anteil in Deutschland bei gerade mal 3,3 Prozent.

Besonders Plug-in-Hybride, die an einem Ladepunkt aufgeladen werden können und einen Verbrennungsmotor haben, sind derzeit gefragt. Das ursprüngliche 15-Millionen-Ziel erscheint trotzdem kaum erreichbar. Dabei hat die neue Bundesregierung neue Kaufanreize für E-Autos in den Koalitionsvertrag geschrieben und Förderungen bereits auf den Weg gebracht. Wir zeigen welche.

Kommt eine Neuauflage des "Umweltbonus"?

Nein. Die Mutter aller E-Auto-Förderungen war der sogenannte Umweltbonus. Wer sich privat ein E-Auto anschaffte, konnte einen Zuschuss von bis zu 6.000 Euro für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis unter 40.000 Euro und 5.000 Euro für Fahrzeuge bis 65.000 Euro erhalten. Staat und Hersteller teilten sich die Förderung.

Die Ampel-Koalition beendete sie im Dezember 2023 quasi übers Wochenende. Der Grund: Zu wenig Geld in den Kassen und die Überzeugung, dass sich E-Autos auch ohne staatliche Förderung verkaufen lassen. Doch die Verkäufe brachen danach ein. Dass es zu einer Neuauflage des Umweltbonus kommt, gilt aber als sehr unwahrscheinlich.

Werden Haushalte mit geringem Einkommen unterstützt?

Am Donnerstagmorgen nach der Koalitionsausschusssitzung haben Kanzler Friedrich Merz (CDU) und Vize-Kanzler Lars Klingbeil (SPD) genau das in Aussicht gestellt: Man werde Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen beim Umstieg auf die Elektromobilität unterstützen, sagte der Bundeskanzler. Ziel seien "spürbare Vorteile für Verbraucher". Was genau ein kleines oder mittleres Einkommen ist und welche Art von Umstieg gefördert werden soll, ist derzeit noch offen.

Im Gespräch ist auch ein "Social-Leasing-Programm", das es bereits in Frankreich gibt. Der Staat fördert hier das Leasing von E-Autos für Bezieher niedriger Einkommen. Geld steht für die Förderung schon mal zur Verfügung: 3 Milliarden Euro zusätzlich sind bis 2029 geplant. Hinzu kommen Mittel aus dem EU-Klimasozialfonds.

Welche E-Auto-Anreize hat Schwarz-Rot schon umgesetzt?

Eine Förderung für Dienstwagen mit E-Antrieb ist schon verfügbar und zwar als Steuervorteil. Unternehmen sollen motiviert werden, E-Autos anzuschaffen. Dazu bekommen sie die Möglichkeit, 75 Prozent der Anschaffungskosten im ersten Jahr abzuschreiben. Insgesamt läuft die Abschreibung über sechs Jahre.

Ein weiterer Bonus gilt für jene, die einen Dienstwagen auch privat nutzen. Der Wagen muss als sogenannter geldwerter Vorteil versteuert werden. Dabei richtet sich die Höhe nach dem Listenpreis des Autos. Für Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeugen gilt ein besonders günstiger Satz: nur 0,5 Prozent oder sogar nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises werden angesetzt. Entscheidend ist die zum Kauf-Zeitpunkt gültige Bruttolistenpreisgrenze. Seit 1. Juli 2025 liegt sie bei 100.000 Euro.

Wie lange gibt es die Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos noch?

Eine Förderung für viele E-Auto-Nutzer ist die Kfz-Steuerbefreiung. Sie gibt es seit 2019. E-Auto-Nutzer müssen in den ersten zehn Jahren nach Zulassung keine Kfz-Steuer zahlen. Vor wenigen Tagen hatte Finanzminister Klingbeil angekündigt, die Regelung bis 2035 zu verlängern. Eigentlich wäre sie zum Jahresende ausgelaufen, denn die Steuerbefreiung gilt für Fahrzeuge, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 erstmalig zugelassen wurden oder noch werden.

Zum Audio: Hoffnungsträger Autogipfel (09.10.2025)

(v.l.n.r.) Hildegard Müller, Praesidentin vom Verband der Automobilindustrie VDA , Kanzler Friedrich Merz  und Christiane Benner, Vorsitzende der Industriegewerkschaft IG Metall.
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(v.l.n.r.) Müller, Praesidentin vom Verband der Automobilindustrie, Kanzler Merz und Benner, Vorsitzende der Industriegewerkschaft IG Metall.

Dieser Artikel ist erstmals am 10. Oktober 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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