Der Tech-Milliardär Elon Musk gibt US-Medienberichten zufolge sein Amt als einer der wichtigsten Berater von US-Präsident Donald Trump demnächst auf. Trump habe seinem innersten Beraterkreis mitgeteilt, dass Musk in den kommenden Wochen ausscheiden werde, berichtete das Magazin "Politico" unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Auch der Sender "ABC News" berichtete vom geplanten Rückzug Musks und verwies dabei ebenfalls auf Insider-Informationen.
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Trump hatte den Chef des Elektroautobauers Tesla und SpaceX beauftragt, als Sonderbeauftragter der Regierung für Einsparungen bis hin zur Auflösung von Behörden zu sorgen. Vorgesehen war zunächst eine 130-tägige Amtszeit für Musk, allerdings war spekuliert worden, er solle dauerhaft tätig sein.
Musk soll sich wieder um seine Unternehmen kümmern
Zwar sei Trump weiterhin mit Musks Arbeit zufrieden, heißt es bei "Politico". Dennoch hätten sich die beiden in den vergangenen Tagen darauf verständigt, dass es für den Unternehmer "bald an der Zeit" sei, sich wieder stärker seinen Firmen zu widmen – und künftig nur noch eine unterstützende Rolle einzunehmen.
Tesla kämpft derzeit mit einem über den Erwartungen liegenden Absatzschwund. Die Tesla-Aktie legte nach Veröffentlichung des "Politico"-Berichts deutlich zu.
Trump-Sprecherin Karoline Leavitt nannte den "Politico"-Bericht zwar "Müll", ein hartes Dementi lieferte sie aber nicht. Sowohl Musk als auch Trump hätten öffentlich erklärt, dass der Tech-Milliardär "aus dem öffentlichen Dienst als spezieller Regierungsangestellter ausscheiden" werde, sobald seine "unglaubliche Arbeit" abgeschlossen sei, erklärte sie.
Milliardär womöglich künftig mit informeller Berater-Rolle
Trump hatte allerdings bereits zu Wochenbeginn auf Nachfrage eines Journalisten erklärt, dass Musk "irgendwann" zu seinen Unternehmen zurückkehren wollen würde. "Er will es", sagte Trump in Washington. "Ich würde ihn so lange behalten, wie ich ihn behalten kann."
"Politico" berichtete, eine der Quellen habe erklärt, Musk werde wahrscheinlich eine informelle Rolle als Berater behalten und weiterhin gelegentlich im Weißen Haus zu sehen sein. Ein anderer erklärte demnach, wer glaube, Musk werde vollständig aus Trumps Umfeld verschwinden, "täusche sich selbst".
Entrüstung über Kahlschlag-Kurs in den USA
Musk und seine Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) haben den Abbau von zehntausenden Stellen bei den Bundesbehörden sowie die weitgehende Streichung der US-Auslandshilfen vorangetrieben. Laut "Politico" war zuletzt bei manchen Regierungsmitarbeitern aber der Frust über Musk gewachsen. Er sei zunehmend als "politische Bürde" gesehen worden. Dem Bericht zufolge wird der Multimilliardär von Regierungsmitarbeitern als "unberechenbare und unbeherrschbare Kraft" wahrgenommen. Häufig habe er mit unabgesprochenen öffentlichen Mitteilungen auf seiner Onlineplattform X Kabinettsmitglieder und andere Regierungsmitarbeiter "in die Raserei" getrieben.
Im Land hat der Kahlschlag-Kurs des reichsten Mannes der Welt viel Entrüstung und Wut ausgelöst – ein Zorn, der sich unter anderem in zahlreichen Anschlägen auf Tesla-Fahrzeuge entlädt. In Deutschland stieß zudem Musks Werbung für die AfD im Bundestagswahlkampf auf scharfe Kritik.
Mit Informationen von Reuters, AFP und dpa
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