Hochwasser in Turin, aufgenommen am 17.04.24
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Hochwasser in Turin, aufgenommen am 17.04.24

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Unwetter in Italien, Frankreich und der Schweiz – ein Toter

Unwetter in Italien, Frankreich und der Schweiz – ein Toter

Der Norden Italiens kämpft mit starkem Regen, ein 92-Jähriger kam ums Leben. In mehr als hundert Gemeinden gilt die höchste Warnstufe. Auch die Schweizer und die französischen Alpen erwartet viel Regen oder Schnee. Die Lage ist vielerorts angespannt.

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Bei schweren Regenfällen im Norden Italiens ist ein 92 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Der Leichnam wurde in der Gemeinde Monteu da Po bei Turin in einem Haus gefunden, das durch Wassermassen eingeschlossen war, wie die Rettungskräfte mitteilten. Ersten Erkenntnissen zufolge ist der Mann ertrunken.

Nach heftigen Regenfällen sind in Norditalien zudem zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Besonders betroffen ist die Region Piemont mit der Hauptstadt Turin. Dort näherte sich der Fluss Po einer gefährlichen Marke.

Bedrohliche Hochwasserlage in Italien

Mehrere Gebiete in Flussnähe wurden sicherheitshalber gesperrt, ebenso zahlreiche Straßen. In einigen Gemeinden wurde an die Bevölkerung appelliert, Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen. Auf der europäischen Website meteoalarm.de (externer Link) lässt sich live nachverfolgen, wie die Lage derzeit ist.

Die Autobahn zwischen Turin und Aosta stand teilweise unter Wasser und wurde gesperrt. In Mailand wurden Parks wegen umstürzender Bäume und herabfallender Äste geschlossen. Im Aostatal mussten Häuser und Ställe evakuiert werden, weil Flüsse über die Ufer zu treten drohten.

Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amts

Das Auswärtige Amt hat inzwischen für die Region sowie Teile von Frankreich und der Schweiz einen Reise- und Sicherheitshinweis veröffentlicht (externer Link): "In den französischen und Schweizer Alpen sowie in der Region Piemont und dem Aosta-Tal werden für die kommenden Tage bis Ostermontag hohe Niederschlagsmengen, Gewitter, Unwetter sowie in den Alpen ab 1.500 m Schneefälle erwartet", heißt es darin. Pässe, Tunnel und Passstraßen könnten unpassierbar oder gesperrt werden.

In Italien drohen Überschwemmungen und Erdrutsche

Wegen überschwemmter Gleise kommt es nach Angaben der italienischen Eisenbahn im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz zu erheblichen Behinderungen. Mehrere Züge sind auf der Strecke blockiert. Auf anderen Verbindungen gab es stundenlange Verspätungen.

In mehr als hundert Gemeinden wurde Alarmstufe Rot ausgelöst – und teilweise inzwischen wieder abgeschwächt. Die Behörden fürchten Sturmböen, Überschwemmungen und auch Erdrutsche. Betroffen sind auch Gegenden, in denen sich über die Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten, wie Südtirol, die Lombardei und die Toskana.

Zum Nachhören: Unwetter in Norditalien fordert einen Toten

Der Fluss Dora in Turin ist wegen des vielen Regens zum reißenden Strom geworden.
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Wetterwarnung in Turin: Der Fluss Dora ist extrem angestiegen und hat sich zu einem reißenden Strom entwickelt.

Schweiz: Zermatt von Außenwelt abgeschnitten

In der südwestlichen Schweiz haben derweil starke Schnee- und Regenfälle massive Verkehrsprobleme und Stromausfälle ausgelöst. Wetterwarnungen gab es für die Kantone Wallis und Tessin, die zu Ostern viele Feriengäste haben. Der bekannte Skiort Zermatt sei von der Außenwelt abgeschnitten und von Stromausfällen betroffen, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros. 

Nach Angaben des Senders SRF wurden in Zermatt 55 Zentimeter Neuschnee gemessen. Auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard waren es sogar 100 Zentimeter. Wegen der starken Schneefälle wurde der Simplon-Pass und der Grosse-St.-Bernhard-Pass, die das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbinden, gesperrt. Auch zwei dortige Tunnel sind seit Mittwochabend aus Sicherheitsgründen gesperrt. 

Die Walliser Kantonshauptstadt Sitten wurde aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Die Bevölkerung wurde gebeten, zu Hause zu bleiben, nachdem wegen des Schneefalls Bäume umgestürzt waren. Die Schulen des Kantons Wallis blieben geschlossen. Schnee- und Regenfälle behinderten auch in Teilen des Kantons Bern den Bahnverkehr.

Hochwasser-Risiko und Lawinengefahr

Im Wallis sowie in Teilen der Kantone Bern und Tessin galt am Donnerstag nach Angaben der Schweizer Behörden große Lawinengefahr. Laut der Wetter-Behörde MeteoSchweiz herrscht an Gewässern wie der Rhone oder dem Lago Maggiore "mäßige" Hochwassergefahr. Die intensivste Phase der Niederschläge werde voraussichtlich bis Donnerstagmittag andauern, hieß es. Urlauber wurden gebeten, Reisen ins Wallis bis Karfreitag zu verschieben.

Zweithöchste Lawinenwarnstufe und Stromausfälle in Frankreich

In Frankreich wurde im Département Savoie an der Grenze zu Italien aufgrund starker Schneefälle am Mittwochabend vom Wetterdienst Météo-France die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. In Tignes in den französischen Alpen erlitt eine Frau nach Behördenangaben einen Herzinfarkt. Rettungskräfte fanden sie von einer Lawine verschüttet vor.

Etwa 4.000 Haushalte in Frankreich waren zwischenzeitlich ohne Strom und mehrere Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Die Autobahn A43 wurde für Lastwagen gesperrt.

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Video: Regen und Schnee in Italien und in der Schweiz

Der Norden Italiens kämpft mit starkem Regen, ein 92-Jähriger kam ums Leben.
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Der Norden Italiens kämpft mit starkem Regen, ein 92-Jähriger kam ums Leben.

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