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Deutsche Welle: Zwei Mitarbeiter von Siedlern angegriffen
Bildrechte: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
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Deutsche Welle: Zwei Mitarbeiter von Siedlern angegriffen

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Israelische Siedler greifen Team der Deutschen Welle an

Israelische Siedler greifen Team der Deutschen Welle an

Zwei Mitarbeiter der Deutschen Welle sind von israelischen Siedlern im Westjordanland mit großen Steinen beworfen und gejagt worden - wie auch andere Journalisten, so der Sender. Israel wird aufgefordert, die Pressefreiheit zu gewährleisten.

Laut dem Auslandssender Deutsche Welle haben israelische Siedler im besetzten Westjordanland zwei seiner Mitarbeiter mit großen Steinen beworfen und verfolgt. Ziel des Angriffs am Freitag seien eine Korrespondentin sowie ein Kameramann gewesen. Die beiden hätten sich unverletzt in Sicherheit bringen können. Das Auto des Kameramanns sei jedoch stark beschädigt worden.

Die beiden hatten sich laut den Angaben in dem palästinensischen Dorf Sindschil nördlich von Ramallah aufgehalten, um über einen geplanten Protest gegen die Gewalt radikaler Siedler zu berichten. 

Weitere Journalisten von Angriff betroffen

Während der Attacke seien auch Vertreter anderer internationaler Medien anwesend gewesen, so die Deutsche Welle. Sie seien ebenfalls in den Steinhagel der Siedler geraten und hätten fliehen müssen - "unter anderem AFP, die New York Times und die Washington Post. Auch weitere Journalisten, überwiegend Palästinenser, mussten fliehen. Die DW-Mitarbeiter waren durch ihre Pressewesten klar als Medienschaffende zu erkennen gewesen", hieß es.

Intendant verurteilt den Angriff

DW-Intendant Peter Limbourg verurteilte die Attacke. "Dieser Angriff ist durch nichts zu rechtfertigen, und wir fordern ganz klar: Die israelische Regierung muss die Sicherheit aller Journalistinnen und Journalisten im Westjordanland gewährleisten", sagte er laut einer Mitteilung.

Das israelische Militär, das im Westjordanland für Sicherheitsbelange zuständig ist, äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Man wolle den Bericht prüfen. 

Deutscher Journalistenverband: Das darf nicht ohne Folgen bleiben"

Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) zeigte sich über den Vorfall besorgt. "Es kann nicht sein, dass radikale Siedler ungestraft Jagd auf Medienschaffende machen. Das darf nicht ohne Folgen bleiben", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Sonntag.

Die israelische Regierung sei in der Pflicht, den Angriff aufzuklären und juristisch zu verfolgen. Der Überfall zeige, dass viel zu wenig für den Schutz der Kolleginnen und Kollegen in der Region getan werde.

Deutscher Botschafter in Israel: "Äußerst beunruhigend"

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, bezeichnet die Berichte auf X als "äußerst beunruhigend": "Die Pressefreiheit und die Sicherheit von Journalisten müssen gewährleistet sein. Angesichts der zunehmenden extremistischen Siedlergewalt ist ihre Arbeit unerlässlich."

Mit Informationen von dpa, KNA und epd

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