Vollsperrung auf der Autobahn A1 bei Hagen.
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Lkw-Chaosfahrt durch NRW: 19 Verletzte, 50 kaputte Fahrzeuge

Lkw-Chaosfahrt durch NRW: 19 Verletzte, 50 kaputte Fahrzeuge

In Nordrhein-Westfalen hat ein Lkw-Fahrer auf zwei Autobahnen mehrere Unfälle verursacht und dabei zahlreiche Autos gerammt. Der 30-Jährige muss nun in eine Psychiatrie. Laut Polizei wurden 19 Menschen verletzt und 50 Fahrzeuge beschädigt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

19 Verletzte, 50 beschädigte Fahrzeuge, stundenlange Sperrungen: Das ist die Bilanz einer über 60 Kilometer weiten Chaosfahrt eines Lastwagenfahrers in Nordrhein-Westfalen. Der 30-Jährige war am Samstag mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien über die A46 in den Raum Wuppertal und dann auf die A1 gefahren. Dort geriet der Lkw in den Gegenverkehr, rammte mehrere Fahrzeuge und kam schließlich in einer Baustelle quer zur Fahrbahn zum Stehen. Einer der Verletzten schwebt in Lebensgefahr.

Fahrer offenbar psychisch krank

Polizisten nahmen den 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrer an der letzten Unfallstelle fest. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei ersten Untersuchungen hätten sich dann Hinweise ergeben, dass der Mann psychisch krank sei, sagte ein Sprecher der Polizei. Er wurde den Angaben zufolge zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

Die Auswertung der Blutproben des Lkw-Fahrers werde wie üblich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Wenige Stunden nach der Unfallserie hatte die Polizei mitgeteilt, dass sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum ergeben hätten.

Warnung über Verkehrsfunk

Der Lkw-Fahrer missachtete während seiner Chaosfahrt die Aufforderung der Polizei, anzuhalten. Autofahrer wurden über den Verkehrsfunk gewarnt und aufgefordert, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen - konnten aber in vielen Fällen nicht mehr rechtzeitig ausweichen.

Insgesamt etwa 50 Fahrzeuge wurden in die Unfallserie verwickelt. Die Polizei sprach zunächst von insgesamt 26 Verletzten, korrigierte diese Zahl am Abend dann nach unten auf 19. Sieben Menschen wurden demnach schwer verletzt, ein Mensch lebensgefährlich. Leichte Verletzungen trugen elf Menschen davon.

"Diese wahnsinnige Chaosfahrt hätte in einer Katastrophe enden können. Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in einer ersten Reaktion nach dem Vorfall der "Rheinischen Post".

Lkw hinterlässt Schneise der Verwüstung

Rettungskräfte mehrerer Feuerwehren rückten aus, um den Betroffenen zu helfen. Es bildeten sich lange Staus. Mindestens ein Rettungshubschrauber kreiste. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

An der letzten Unfallstelle des Lastwagens auf der A1 habe der Lkw eine Betongleitwand verschoben und zum Teil zerstört, berichtete eine Sprecherin von Autobahn Westfalen. Zwei Sattelschlepper voll mit neuem Material hätten Mitarbeiter danach hingefahren, um die Schutzeinrichtung, die Fahrbahnen trennt, in der dortigen Baustelle wiederherzustellen.

Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren zeitweise für den Verkehr gesperrt. Es mussten Trümmerteile eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden. Die Polizei schaltete ein Hinweisportal (Externer Link) frei. Dort können Zeugen Fotos und Videos hochladen oder andere Hinweise hinterlassen.

Mit Informationen von dpa

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