Symbolbild: Seniorin am Steuer
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Mehr Senioren in Bayern in Autounfälle verwickelt

Mehr Senioren in Bayern in Autounfälle verwickelt

Ältere Menschen verursachten in Bayern zuletzt häufiger Autounfälle mit Toten und Verletzten - so eine Auswertung der Versicherungswirtschaft. Dabei gibt es niedrigschwellige Angebote für Senioren, die zu mehr Sicherheit am Steuer verhelfen können.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Informationen am Morgen am .

Immer mehr ältere Menschen im Freistaat sind in Autounfälle mit Toten und Verletzten verwickelt - so eine Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Während die Zahl der an Unfällen mit Verletzten und Getöteten beteiligten Autofahrer insgesamt zwischen 2013 und 2023 um 20 Prozent auf rund 49.000 zurückging, stieg sie in der Gruppe der Fahrer ab 75 Jahren um 15 Prozent auf rund 3.400. Dreiviertel der Beteiligten haben den Unfall selbst verursacht.

Mehr Strecke - mehr Unfälle

Dabei fahren ältere Menschen wohl nicht schlechter Auto als früher - aber mehr. Laut Unfallforschung der Versicherungsunternehmen hat die Strecke, die Menschen über 75 Jahren zurücklegen, um über 110 Prozent zugenommen. Dabei beziehen die Forscher sich allerdings auf den Zeitraum von 2008 bis 2017. Neuere Zahlen lägen noch nicht vor, der Trend halte aber ungebrochen an.

Hauptgrund für diese Entwicklung: Immer mehr Menschen ab 75 Jahren besitzen einen Führerschein. Waren es 2015 bundesweit noch knapp 2,5 Millionen, stieg die Zahl bis 2024 auf fast 5,9 Millionen – mehr als doppelt so viele. Besonders stark sei die Zahl der Frauen mit Führerschein gestiegen.

Wo's im Alter nachlässt

Zugleich wird die deutsche Bevölkerung immer älter - das Unfallrisiko im Vergleich zu den mittleren Jahren steigt dann deutlich an. Das liegt nach Angaben der Unfallforscher an nachlassender Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Besonders herausfordernd seien Kreuzungen und unbekannte Strecken.

"Rückmeldefahrten" sorgen für bessere Selbsteinschätzung

GDV-Unfallforscherin Kirstin Zeidler empfiehlt Seniorinnen und Senioren deshalb sogenannte Rückmeldefahrten, bei denen Experten mitfahren und vertraulich Tipps geben - ohne Folgen für den Führerschein. "Fahrende erhalten nach einer 45-minütigen Fahrt im eigenen Auto eine vertrauliche Rückmeldung von Experten und können ihr Fahren anpassen, etwa unbekannte Strecken oder Stoßzeiten meiden", so Zeidler. Angeboten werden solche Fahrten von Fahrschulen, TÜV und DEKRA sowie von Automobilclubs. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (externer Link) bietet zudem kostenfreie Mobilitätskurse für Menschen über 65 an.

Die meisten Unfälle verursachen weiterhin Fahranfänger

Festzuhalten bleibt freilich auch: Am häufigsten verunglücken immer noch ganz junge Autofahrer, die öfter zu schnell fahren und ihr Auto noch nicht richtig einschätzen können. In den mittleren Lebensjahren fahren die Menschen dann am sichersten.

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