In den USA haben am Samstag Millionen Menschen in zahlreichen Städten gegen Präsident Donald Trump protestiert. Demonstrationen fanden im ganzen Land statt – unter anderem in New York, Chicago, Cincinnati, San Francisco, Los Angeles, Phoenix und New Orleans.
Etwa sieben Millionen bei Protesten gegen Trump
Nach Angaben der Veranstalter sollen fast sieben Millionen Menschen auf den Straßen gewesen sein. Noch mehr als bei den landesweit organisierten Protesten im Juni, bei denen schon einmal Gegner von Trumps Politik gemeinsam demonstriert hatten. Auch diesmal war das Motto "No Kings", "Keine Könige" – eine Kritik gegen den Regierungsstil von Donald Trump. Er würde das Land wie ein König regieren und die Verfassung ignorieren, werfen ihm die Protest-Teilnehmer vor.
Bei mehreren Veranstaltungen trugen die Teilnehmer Transparente, in denen Trump als Verkörperung des sowjetischen Diktators Josef Stalin, als Königin von England oder als Sonnenkönig Ludwig XIV. dargestellt wurde. Oft wurde der Republikaner in Slogans zum Rücktritt aufgefordert. Andere Teilnehmer forderten die Abschaffung der Einwanderungspolizei ICE, die seit Monaten auf Trumps Anweisung willkürlich gegen Einwanderer vorgeht.
Mehr Proteste als in Trumps erster Amtszeit
Auf der Website der Bewegung heißt es, Trumps Regierung schicke "maskierte Agenten auf unsere Straße", terrorisiere Gemeinden und nehme Menschen ohne Haftbefehl fest. Außerdem werfe man ihm vor, Wahlen zu bedrohen, Gesundheits- und Umweltschutz abzubauen und Milliardären Vorteile zu verschaffen, während viele Familien unter steigenden Lebenshaltungskosten litten. "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", heißt es weiter. "Aber in Amerika haben wir keine Könige."
Seit Trumps zweitem Amtsantritt Ende Januar hat es in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Demonstrationen als in seiner ersten Amtszeit gegeben. Das geht aus Zählungen des "Crowd Consortium" der Universität Harvard hervor. Mitte Juni gingen bei "No Kings"-Protesten mehrere Millionen Menschen auf die Straßen – der Massenprotest gilt als einer der größten in der Geschichte der USA.
Republikaner sprechen von "Amerika-Hass-Kundgebung"
Führende Politiker der Republikaner übten scharfe Kritik an den Protestierenden. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sprach vor Journalisten von einer "Amerika-Hass-Kundgebung". Die Organisatoren der Demonstrationen brächten "Marxisten, Sozialisten, Antifa-Befürworter, Anarchisten und den pro-Hamas-Flügel der linksradikalen Demokratischen Partei zusammen", fügte er an. Trump selbst äußerte sich vergleichsweise zurückhaltend zu den Protesten. Im Fernsehsender Fox News sagte er: "Sie sagen, dass sie mich als König bezeichnen. Ich bin kein König."
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