ARCHIV (06.05.2025): Wahl des Bundeskanzlers am 06.05.2025 im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes in Berlin Saskia Esken ( MdB Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD / Parteivorsitzende SPD )
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Nach Kandidatur-Verzicht: SPD-Frauen würdigen Esken

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Nach Kandidatur-Verzicht: SPD-Frauen würdigen Esken

Nach Kandidatur-Verzicht: SPD-Frauen würdigen Esken

Saskia Esken macht Platz für eine neue Parteivorsitzende und wird von den SPD-Frauen für ihren starken Charakter gelobt. Doch es werden zunehmend auch kritische Stimmen laut, denen der parteiinterne Umgang mit Esken gar nicht gefällt.

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Saskia Esken verzichtet auf eine neue Kandidatur für den SPD-Vorsitz, und Parteikolleginnen und -kollegen zollen ihr dafür Respekt. Die Vorsitzende der SPD-Frauen, Maria Noichl, sagte in der "Rheinischen Post": "Saskia Esken zeigt auch jetzt in ihrer Selbstbestimmtheit, welchen starken und klaren Charakter sie hat." Platz für Erneuerung zu machen, ohne Bitterkeit, sei "Esken pur".

Großer Dank der Frauen an Esken

Sie und die Co-Vorsitzende der SPD-Frauen, Ulrike Häfner, wünschten Esken "das Allerbeste und sagen 140.000-mal Danke, für jede einzelne Frau in der SPD". Auch persönlich verbinde sie mit Esken seit Jahren eine vertrauensvolle Freundschaft, sagte sie. "Daran wird sich nichts ändern." 

Mit Blick auf eine mögliche Kandidatur von Arbeitsministerin Bärbels Bas als künftige Parteichefin sagte Noichl: "Bärbel Bas ist eine von mehreren kompetenten Frauen in der SPD." Der Parteitag im Juni werde darüber entscheiden.

Stegner kritisiert Umgang mit Esken: "Kein Ruhmesblatt"

Juso-Chef Philipp Türmer sagte, Esken beweise mit ihrer Entscheidung "eine Größe und ein Verantwortungsbewusstsein, das ich mir von manchen ihrer Kritiker in den letzten Wochen gewünscht hätte". Mit vielen ihrer Forderungen, wie etwa nach einem 500-Milliarden-Investitionsprogramm, habe sie eine Weitsicht bewiesen, die vielen in der deutschen Politik gefehlt habe, so Türmer im "Handelsblatt". 

Neben Respektbekundungen für Eskens Entscheidung gibt es zugleich auch Kritik am parteiinternen Umgang mit ihr. "Der Versuch, sie zum Sündenbock für unser miserables Wahlergebnis zu machen, war kein Ruhmesblatt und entsprach weder im Inhalt noch im Stil der Debatte den Grundwerten der SPD", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner dem "Handelsblatt".

Klingbeil dankt Esken für ihre Verdienste

Klingbeil dankte Esken für ihre Verdienste und "die enge und immer vertrauensvolle Zusammenarbeit an der Spitze unserer Partei". Es seien sechs sehr intensive Jahre mit ihr gewesen - erst als ihr Generalsekretär, dann als ihr Co-Vorsitzender. "Wir haben die SPD zusammen durch Höhen und Tiefen geführt. Das hat uns gegen viele Widerstände zusammengeschweißt", so Klingbeil. Die erfolgreiche Bundestagswahlkampagne mit Olaf Scholz sei ein ganz besonderer Höhepunkt gewesen.

Am Umgang Klingbeils mit Esken hatte es einigen Unmut gegeben. Vor allem die Jusos kritisierten ihn: "Der eine vergrößert seine Macht und die Frau an der Spitze wird abgesägt", sagte Bayerns Juso-Chef Benedict Lang in einem Interview. Auf die Frage, ob sie sich in den vergangenen Wochen mehr Unterstützung von Klingbeil gewünscht hätte, sagte Esken im ARD-"Bericht aus Berlin": "Ich habe diese Unterstützung an meiner Seite immer gehabt." Die Zusammenarbeit sei immer gut und vertrauensvoll gewesen.

Esken macht Platz für neue Gesichter

Esken hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass sie nicht erneut für den Parteivorsitz antreten wolle. "Ich gebe jetzt mein Parteivorsitzenden-Amt auf und mache Platz für die Erneuerung", sagte Esken in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Der Entschluss sei in den letzten Tagen und Wochen gereift. Sie wolle insbesondere jungen Frauen in der SPD Platz machen.

Seit 2019 war Esken Vorsitzende der SPD, zunächst als Doppelspitze mit Norbert Walter-Borjans. Seit 2021 führt sie die Partei gemeinsam mit Lars Klingbeil.

Mit Material von dpa

Im Audio: SPD-Vorsitzende Esken tritt nicht mehr zur Wiederwahl an

Archivbild: Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken bei einer Rede im Jahr 2024
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Archivbild: Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken bei einer Rede im Jahr 2024

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