23.04.2025, Vatikan, Vatikanstadt: Kardinal Camerlengo Kevin Joseph Farrell (M, r.) verteilt Weihrauch um den Leichnam von Papst Franziskus im Petersdom wo dieser drei Tage lang ruhen wird.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Alessandra Tarantino
Videobeitrag

Papst Franziskus im Petersdom aufgebahrt

Videobeitrag
>

Papst Franziskus im Petersdom aufgebahrt

Papst Franziskus im Petersdom aufgebahrt

Zwei Tage nach dem Tod von Papst Franziskus ist sein Leichnam in den Petersdom überführt worden. Am Vormittag wurde der offene Sarg mit den sterblichen Überresten des Pontifex in Begleitung von Dutzenden von Kardinälen in die Basilika gebracht.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Am Ostermontag ist Papst Franziskus gestorben – am heutigen Mittwoch wurde er im Petersdom in Rom aufgebahrt. In einer Prozession wurde sein Leichnam aus der Privatkapelle von Santa Marta in den Petersdom überführt. Der irische Kardinalkämmerer Kevin Farrell, der auch den Tod festgestellt hat, leitete den Gottesdienst.

Öffentliche Aufbahrung im Petersdom

Unter Glockengeläut hatte am Mittwochmorgen die Prozession zur Überführung des Leichnams von Papst Franziskus zur öffentlichen Aufbahrung im Petersdom begonnen. Der offene Sarg des Papstes wurde begleitet von Dutzenden von Kardinälen und Schweizergardisten und untermalt vom Läuten der Totenglocke des Petersdoms, aus der päpstlichen Residenz Santa Marta in die Basilika getragen. Der Petersplatz war gefüllt mit Gläubigen, die ihrem "Papa Francesco" die letzte Ehre erweisen wollen. Wie von Franziskus zu Lebzeiten verfügt, wurde er in einem schlichten Holzsarg im Petersdom aufgebahrt. Alle Gläubigen haben bis Freitag die Möglichkeit Abschied zu nehmen.

Erste Gläubige auf Petersplatz

Schon seit dem Morgen warten erste Gläubige auf dem Petersplatz. Ab 11.00 Uhr sollen dann die Tore des Petersdoms für die Menschen geöffnet werden. Bis Freitag wird Franziskus aufgebahrt. Heute können Gläubige bis Mitternacht in den Dom. Am Donnerstag ist die Peterskirche von 7.00 Uhr bis Mitternacht, am Freitag von 7.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet.

Wegen der Sicherheitskontrollen und dem erwarteten großen Ansturm ist mit langen Wartezeiten zu rechnen. In Vorbereitung auf die dreitägige Aufbahrung wurde der Leichnam von Papst Franziskus bei einer sogenannten Thanatopraxie einbalsamiert und geschminkt.

Papst wusste offenbar von seinem bevorstehenden Tod

Wie jetzt bekannt wurde, wusste Papst Franziskus offenbar in den letzten Tagen seines Lebens um seinen nahen Tod. Wie informierte Vatikanquellen anonym der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) berichten, sagte er bereits am Mittwoch bei einer Begegnung mit drei Vertrauten: "Betet jetzt besonders für mich, mir bleiben nur wenige Tage!" Al sein Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ihn am Karsamstag fragte, ob er lieber auf den Ostersegen verzichten wolle, habe er gesagt: "Nein, das ist wichtig, es wird mein letzter Gruß sein."

Neue Details zum Tod des Papstes am Ostermontag

Neue Details gibt es auch über den Morgen des Ostermontags, an dem der Papst starb. Zunächst hieß es inoffiziell aus dem Vatikan, der 88-Jährige sei um sechs Uhr nach dem Aufstehen noch bei guter Laune gewesen, dann sei der Schlaganfall gekommen und er sei ins Koma gefallen. Andere informierte vatikanische Quellen berichten jedoch, der Papst habe gleich nach dem Aufwachen um 5.30 Uhr bereits deutliche Symptome einer neuen Krise gezeigt. Pfleger und Ärzte hätten sofort eingegriffen. Zwei Stunden später sei er jedoch gestorben.

Manche berichten von einem Sturz, der auf der linken Gesichtshälfte zu einem großen Hämatom geführt habe. Ein solches ist auch am aufgebahrten Leichnam deutlich zu sehen. Ob dieser Sturz Ursache oder Folge des Schlaganfalls war, den auch der offizielle Vatikanbericht vom Montagabend als erste Todesursache nennt, blieb ungewiss. Tatsache ist, dass, wie es im offiziellen Bericht heißt, am Ende ein totales und irreversibles Herz- und Kreislaufversagen stand.

Franziskus wird am Samstag beigesetzt

Am Samstag soll der Papst schließlich beigesetzt werden. Franziskus wird gemäß seines letzten Willens nicht wie seine direkten Vorgänger im Petersdom beigesetzt, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore außerhalb des Vatikans. Laut seinem Testament wünschte sich Franziskus ein schlichtes Grab "ohne besondere Verzierungen" und mit seinem Namen "Franciscus" versehen.

Zahlreiche Staatenlenker haben ihren Besuch zur Beisetzung des Papstes angekündigt. Unter ihnen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron sowie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Der Tod des Papstes brachte ein Verfahren nach jahrhundertealten Traditionen in Gang. Es gipfelt in der Einberufung eines Konklaves der Kardinäle zur Wahl eines Nachfolgers. Das Konklave müsste laut den Regeln des Vatikans zwischen dem 15. und 20. Tag nach dem Tod des Papstes beginnen, also zwischen dem 5. und 10. Mai.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Die Prozession zur Überführung des Leichnams von Papst Franziskus

Vatikan, Vatikanstadt: Der Leichnam von Papst Franziskus wird in seiner Privatkapelle im Vatikan aufgebahrt.
Bildrechte: Vatican Media/Vatican Media/AP/dpa
Videobeitrag

Leichnam Papst Franziskus

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!