Ein Mann in kirchlichen Gewändern, der die Hände hebt. Es ist Papst Leo, der den Weihnachtssegen spendet.
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Papst spendet Weihnachtssegen
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Papst Leo XIV.: "Wie können wir da nicht an Gaza denken?"

Papst Leo XIV.: "Wie können wir da nicht an Gaza denken?"

Der Papst-Segen "Urbi et Orbi" gilt als Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan. Papst Leo XIV. nutzt den Anlass und findet in seinen Weihnachtsbotschaften ungewöhnlich klare Worte: gegen Kriege, für Frieden – und mehr Musik.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Zehntausende Gläubige waren am ersten Weihnachtsfeiertag zum Petersplatz in Rom gepilgert, selbst der strömende Regen konnte sie nicht davon abhalten, der ersten Weihnachtsbotschaft von Papst Leo XIV. zu lauschen. Und der fand als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken ungewöhnlich klare Worte.

Leo XIV. fordert Ende der Kriege und Dialog

"Möge das Dröhnen der Waffen verstummen und mögen die beteiligten Parteien, unterstützt durch das Engagement der internationalen Gemeinschaft, den Mut finden, einen ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zu führen", sagte Leo XIV. – und äußerte damit die Hoffnung auf einen aufrichtigen Dialog zwischen Russland und der angegriffenen Ukraine für ein Ende des Krieges.

Der Papst erinnerte an alle, "die unter Ungerechtigkeit, politischer Instabilität, religiöser Verfolgung und Terrorismus leiden", und hob neben der Ukraine insbesondere den Nahen Osten hervor. Dort habe er bei seiner jüngsten Reise die Ängste der Menschen vernommen, sagte er. Er denke aber auch an die Menschen im Sudan, im Südsudan, in Mali, Burkina Faso und in der Demokratischen Republik Kongo.

Papst vergleicht Geburt Jesu mit Lage der Palästinenser

Bereits am Vormittag hatte der Papst in seiner Predigt in der Weihnachtsmesse ungewöhnlich direkte Worte gefunden, als er die Lage der Palästinenser im Gazastreifen ‌anprangerte. ‌Dabei zog er einen direkten ‍Vergleich ​zur ​Geburt Jesu in einem Stall. "Wie können wir da nicht an die Zelte ⁠in Gaza denken, die wochenlang Regen, Wind ‌und Kälte ausgesetzt ​sind?", fragte Leo XIV.

Zudem spendete Leo XIV. vom Balkon über dem Petersplatz in Rom den traditionellen Segen "Urbi et orbi" und sprach Weihnachtsgrüße in zehn verschiedenen Sprachen – auf Italienisch, Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch, Polnisch, Arabisch, Chinesisch und Latein. Auf Deutsch sagte er: "Frohe Weihnachten! Der Friede Christi herrsche in euren Herzen und in euren Familien."

Weihnachten als Wendepunkt und "Fest der Musik"

Weihnachten sei ein Wendepunkt, so Leo XIV. in seiner Weihnachtspredigt am Vormittag: "Auch wir haben an dieser Wende teil, an die noch niemand zu glauben scheint: Der Frieden existiert und ist bereits mitten unter uns", ermutigte der Papst. Insofern lasse das Fest die Menschen in Jubel ausbrechen. "Denn Weihnachten ist auf der ganzen Welt par excellence ein Fest der Musik und des Gesangs", sagte Leo XIV.

Insgesamt absolviert der Papst dieser Tage ein straffes Programm: Die Christmette endete beispielweise erst kurz nach Mitternacht, am darauffolgenden Tag stand Leo XIV. bereits am Vormittag wieder am Altar. Seine Vorgänger hatten sich zu dieser Messe üblicherweise von einem Kardinal vertreten lassen.

Urbi et orbi: Was hinter dem Papst-Segen steckt

"Urbi et orbi" heißt übersetzt "Der Stadt und dem Erdkreis". Der Papst richtet sich damit an Rom und zugleich an Menschen in aller Welt. Die Liturgie wird weltweit übertragen und ist inhaltlich häufig mit einem Blick auf aktuelle Weltereignisse verbunden. Der Papst setzt damit öffentlich einen Ton, der weit über den Vatikan hinaus wahrgenommen wird. Für den Nachmittag ist in Rom um 17 Uhr außerdem die Schließung der ersten von vier Heiligen Pforten geplant, womit das Ende des Heiligen Jahres eingeläutet wird.

Mit Informationen von dpa, Reuters und KNA.

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