Geschworene einigen sich auf Urteil im Depp vs. Heard-Prozess
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Urteil im Rosenkrieg: Depp bekommt mehr Millionen als Heard

Urteil im Rosenkrieg: Depp bekommt mehr Millionen als Heard

Im Zivilprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard hat sich die Jury auf ein Urteil geeinigt. Sie gibt Johnny Depp größtenteils recht - aber beide sind schuldig wegen Verleumdung. Depp erhält jedoch mehr Schadenersatz.

Es geht um sexuellen Missbrauch, körperliche Gewalt, Lügen und Drogenexzesse. Im Prozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard haben sich die Geschworenen auf ein Urteil geeinigt. Die siebenköpfige Jury in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia hat sich größtenteils auf die Seite von Depp gestellt - aber auch Heard in einigen Punkten recht gegeben.

Amber Heard habe den Hollywood-Star verleumdet, indem sie ihm häusliche Gewalt vorwarf, befanden die Geschworenen. Die Jury sprach Depp deshalb Schadenersatz in Höhe von zehn plus fünf Millionen Dollar zu, letztere Summe reduzierte die Richterin aufgrund entsprechender Regulierungen im Bundesstaat Virginia auf 350.000 Dollar. Amber Heard sprach die Jury Schadenersatz in Höhe von zwei Millionen Dollar zu. Letztendlich muss sie nun folglich 8,35 Millionen Dollar an Depp zahlen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass in dem Fall Berufung eingelegt wird.

  • zum Artikel: "Depp vs. Heard: Der Internet-Prozess"

Depp beschuldigte Heard der Verleumdung

Depp beschuldigte Heard, in einem 2018 von der "Washington Post" veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies habe seinem Ruf geschadet. Zum Auftakt des Prozesses hatte der Hollywood-Star im Zeugenstand erklärt, er wolle "die Wahrheit" ans Licht bringen und seinen Ruf wiederherstellen. Wegen Verleumdung verklagte er seine Ex auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz. Heard pochte in einer Gegenklage auf 100 Millionen Dollar. Die 36-Jährige hatte die Urteilsverkündung in Begleitung ihrer Schwester vor Gericht verfolgt. Johnny Depp zeigte sich nicht, er war nach dem Prozessende für Konzertauftritte nach England gereist.

Heard und Depp werfen sich gegenseitig Gewalttätigkeit vor

Heard warf Depp Missbrauch und häusliche Gewalt vor. Sie hatte ausgesagt, Depp habe sie mehrere Male körperlich und sexuell attackiert. Depp bestreitet, jemals gewalttätig gegenüber Heard gewesen zu sein. Vielmehr sei sie die Aggressive in ihrer Beziehung gewesen. Beide warfen sich gegenseitig vor, die Karriere des jeweils anderen zerstört zu haben. Im Prozess sagten unter anderem das Model Kate Moss (Ex-Freundin von Johnny Depp) sowie der Tesla-Gründer Elon Musk (Ex-Freund von Amber Heard) aus. Die Anwälte beider Seiten hatten in ihren Abschlussplädoyers noch einmal heftige Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt, Lügen und Drogenexzessen vorgebracht.

Jury musste über zwei Fragen bestimmen

Die Jury musste nicht nur darüber befinden, ob es Misshandlungen gegeben hat, sondern auch darüber, ob Heards Zeitungsbeitrag rechtlich als Verleumdung eingestuft werden kann. Die Geschworenen hatten über drei Tage und etwa zwölf Stunden beraten und sind zu einem einstimmigen Urteil gelangt.

Eigentlich sollte das Urteil am Mittwoch um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr deutsche Zeit) verkündet werden, doch es verzögerte sich zunächst. Laut Torsten Teichmann, USA-Korrespondent der ARD, versäumten die Geschworenen einzutragen, ob und wie viel Schadensersatz sie den beiden Seiten zugestehen. Deswegen ging es zurück in den Beratungsraum.

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