Nachdem die Gespräche zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nur schleppend voran gehen, hat US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj davor gewarnt, das geplante Rohstoff-Abkommen mit den USA doch nicht zu unterzeichnen.
Trump droht Selenskyj mit "großen Problemen"
An Bord des Präsidentenflugzeuges Airforce One sagte Trump am Sonntag vor Journalisten, er sehe, dass Selenskyj versuche, aus dem Abkommen über Seltene Erden auszusteigen. "Und wenn er das tut, dann hat er ein paar Probleme. Große, große Probleme."
Trump hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, das geplante Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine in Kürze zu unterzeichnen. Ende Februar war das Abkommen bei einem Eklat im Weißen Haus geplatzt, als Trump und sein Vizepräsident JD Vance Selenskyj im Oval Office vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfen vorwarfen.
Selenskyj will Sicherheitsgarantien
Wenige Tage nach dem Zwischenfall im Weißen Haus hatte Selenskyj seine Bereitschaft zur Unterzeichnung des Abkommens bekräftigt. Nach ukrainischen Angaben sieht das Ankommen vor, dass die USA und die Ukraine künftig gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Gebiet fördern und die generierten Einnahmen in einen gemeinsamen Fonds fließen. In der Ukraine befinden sich rund fünf Prozent der weltweiten Bodenschätze. Diese sind jedoch zum Großteil noch nicht erschlossen und schwierig abzubauen. Viele Vorkommen befinden sich zudem in den von Russland besetzten Gebieten.
Selenskyj hatte bemängelt, dass das Abkommen keine ausdrücklichen Garantien der USA hinsichtlich der Sicherheit der Ukraine enthalte und vor allem die wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten berücksichtige. Trump sieht in dem Abkommen vor allem eine Gegenleistung für die von Washington bereitgestellte Militärhilfe.
Trump "stinksauer" auf Putin
Am Sonntag hatte Trump nicht nur Selenskyj gedroht, sondern auch seinen Unmut über den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert: Er sei "stinksauer" auf ihn, sagte er in einem Interview, und drohte mit Sanktionen wie Strafzöllen auf russisches Öl. Laut NBC und Foxnews bezog Trump sich auf Putins Vorschlag, die von Russland angegriffene Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen und dort Neuwahlen abzuhalten. Allerdings schwächte Trump seinen Ton gegenüber Putin später wieder ab.
Auch mit Russland Gespräche über Seltene Erden
Nach Angaben eines Moskauer Unterhändlers sprechen die USA derzeit ebenfalls mit Moskau über die gemeinsame Ausbeutung Seltener Erden in Russland. Firmen zeigten bereits Interesse an diesen Projekten, sagte Kirill Dmitrijew, Chef des staatlichen russischen Investitionsfonds. Seltene Metalle und Erden seien ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit und es gebe Gespräche über verschiedene Projekte.
Mit Informationen von dpa und AFP.
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