Friedrich Merz mit Wolodymyr Selenskyj. (Archivbild)
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Friedrich Merz mit Wolodymyr Selenskyj: Beide reisen nun gemeinsam in die USA, wo Gespräche mit Donald Trump geplant sind. (Archivbild)
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Friedrich Merz mit Wolodymyr Selenskyj: Beide reisen nun gemeinsam in die USA, wo Gespräche mit Donald Trump geplant sind. (Archivbild)

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Selenskyjs Reise nach Washington: Europa sucht Geschlossenheit

Selenskyjs Reise nach Washington: Europa sucht Geschlossenheit

Nach dem umstrittenen Alaska-Gipfel von Trump und Putin reist der ukrainische Präsident nach Washington. Begleitet wird Selenskyj unter anderem von Kanzler Merz. Europa mahnt Geschlossenheit und mehr Druck auf Russland an.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha fordert nach dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin mehr Druck auf Moskau zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Zudem brauche die Ukraine in erster Linie Garantien für ihre eigene Sicherheit, eine Stärkung ihrer Verteidigungskraft und ein Paket von Abschreckungsmaßnahmen, das Russland zwingt, den Krieg zu beenden, teilte der Minister bei X vor einer am Nachmittag geplanten Videoschalte europäischer Staats- und Regierungschefs mit.

Europäische Abstimmung vor Selenskyjs Treffen mit Trump

Sybiha führte demnach Gespräche mit seinen europäischen Amtskollegen, um Schritte mit Blick auf die Schalte zu koordinieren. Auch der Sanktionsdruck auf Russland müsse erhöht werden, sagte der Minister. Die EU-Kommission bereitet derzeit ein 19. Paket mit Strafmaßnahmen vor.

Die sogenannte "Koalition der Willigen´", zu der neben Deutschland vor allem auch Frankreich und Großbritannien gehören, will bei einer Videoschalte ihre Taktik absprechen vor einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Trump in Washington an diesem Montag. Die Europäer wollen verhindern, dass Entscheidungen zum Nachteil der Ukraine getroffen werden. Trump will nach seinem Treffen mit Putin nun mit Selenskyj persönlich über Wege zur Beendigung des Krieges sprechen.

Selenskyjs Reise nach Washington mit Merz und von der Leyen

Begleitet wird Selenskyj in die USA unter anderem von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Mit dabei sein werden auch der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und der finnische Präsident Alexander Stubb.

Themen der Gespräche in Washington würden unter anderem "Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und die fortdauernde Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression" sein, erklärte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Merz werde "das deutsche Interesse an einem schnellen Friedensschluss in der Ukraine unterstreichen". Auch die "Aufrechterhaltung des Sanktionsdrucks" solle in Washington besprochen werden.

Von der Leyen auf X: Selenskyj reist mit europäischer Begleitung

Ernüchterung nach dem Alaska-Gipfel

Beim Gipfeltreffen in Alaska hatte US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit großem Pomp empfangen, dabei jedoch überraschend seine bisherige Forderung nach einer Waffenruhe zurückgenommen und sich damit näher an Putins Position angenähert, ohne sichtbare Gegenleistungen aus Moskau zu erreichen.

Insider berichten, Trump sei geneigt, Putins Forderung nach einem ukrainischen Rückzug aus dem Donbass zu unterstützen, während Selenskyj dies kategorisch ablehnt. Putin stellte im Gegenzug die Einfrierung der Frontlinien in Cherson und Saporischschja in Aussicht, was von Kiew ebenfalls zurückgewiesen wurde. Kanzler Merz signalisierte nach dem Gipfel erstmals Offenheit für Friedensverhandlungen auch ohne Waffenstillstand und schloss territoriale Zugeständnisse der Ukraine im Rahmen eines späteren Friedensvertrags nicht aus. Europas Befürchtung eines "Deals" über die Köpfe der Ukrainer hinweg trat zwar nicht ein, doch der Gipfel führte zu deutlicher Ernüchterung und verleiht Putins Position durch die Inszenierung in Alaska internationale Aufwertung.

Mit Informationen von dpa und AFP.

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