In Bayern ist dem Gesundheitsministerium zufolge die Zahl der Erkrankungen durch eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus deutlich gestiegen. In diesem Jahr seien dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit (LGL) bislang 24 Fälle der tropischen Infektionskrankheit gemeldet worden (Stand 04.08.2025), sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es lediglich 5 Fälle gewesen. Das Virus wird unter anderem von der Asiatischen Tigermücke übertragen. Bundesweit seien im vergangenen Jahr 42 Infektionsfälle gemeldet worden, hieß es.
Das Virus könne hohes Fieber und heftige Glieder- und Muskelschmerzen verursachen, sagte Gerlach. In seltenen Fällen seien schwere Verläufe möglich. Besonders gefährdet seien Säuglinge innerhalb des ersten Lebensjahres, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen.
Infektionen in Risikogebieten
Bislang seien alle gemeldeten Chikungunya-Infektionen in Deutschland durch Infektionen im Reiseland erfolgt und nicht über einen Mückenstich hierzulande, betonte die Ministerin. Allerdings sei grundsätzlich eine Übertragung in Deutschland denkbar. "Denn die Asiatische Tigermücke breitet sich auch bei uns aus." In Bayern war die Asiatische Tigermücke im Jahr 2023 in zehn bayerischen Landkreisen nachweisbar, 2024 waren es bereits 17 Landkreise. Bisher handelt es sich noch um Einzelfunde. Bürger werden gebeten, mitzuhelfen: keine stehenden Wasseransammlungen im Freien, in Gießkannen oder Blumenuntersetzern, da die Tigermücke gerne dort ihre Eier ablegt.
Impfung und Mückenschutz
Wer in ein Risikogebiet reist, soll sich vor Mückenstichen schützen und vor der Reise impfen lassen. Empfohlen wird die Impfung mit einem von zwei zugelassenen Impfstoffen ab 12 Jahren. Kehrt man aus einem Risikogebiet zurück, ist ebenfalls Schutz vor Mückenstichen angesagt. Zum Beispiel mit Netzen, Fliegengittern, langer Kleidung und Mückenschutzmitteln. So werden die Erreger zuhause nicht weitergegeben.
Virus-Übertragungen in Südeuropa schon vor Ort
Chikungunya kommt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor und wird von Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, zu denen auch die Asiatische Tigermücke und die Gelbfiebermücke zählen. Beide Arten können zudem Viren wie Dengue, Zika und Gelbfieber auf den Menschen übertragen.
In Frankreich und Italien sind nach Ministeriumsangaben Virus-Übertragungen durch Tigermücken vor Ort bereits bekannt. Die Tigermücke komme beispielsweise über Autos und Lkws aus dem Süden ins Land.
Mit Informationen von dpa.
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