Die USA und China haben nach den Worten von US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung über die Lieferung von Seltenen Erden erzielt. Die Vereinbarung gelte für ein Jahr, sagte Trump nach seinem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping. Sie werde jährlich neu verhandelt. Zudem werde China "riesige Mengen" US-Sojabohnen kaufen.
Die chinesische Regierung bestätigte nach dem Treffen von Präsident Xi Jinping mit Trump, dass einige Exportbeschränkungen für Seltene Erden für ein Jahr ausgesetzt werden. Am 9. Oktober angekündigte Maßnahmen würden zunächst nicht umgesetzt, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. Die chinesischen Behörden hatten an diesem Datum eine Ausweitung bisheriger Beschränkungen auch auf Technologien rund um die wichtigen Metalle angekündigt. China ist ein wichtiger Produzent der Materialien, die für Elektroautos, Windturbinen und Kampfjets gebraucht werden.
Trump kündigt Senkung der Zölle an
Trump kündigte außerdem eine Senkung der Zölle gegen China in Bezug auf Fentanyl auf zehn Prozent an. Die sogenannten Fentanyl-Zölle in Höhe von 20 Prozent waren die ersten, die der US-Präsident nach seinem Amtsantritt verhängt hatte. Sie richten sich gegen Mexiko, Kanada und China, denen Trump vorwirft, nicht ausreichend gegen die Herstellung und den Schmuggel der Droge Fentanyl zu unternehmen.
Peking hatte auf Trumps Importzölle auch mit eigenen hohen Zöllen etwa auf Sojabohnen reagiert. Die Soja-Farmer in den USA wurden davon hart getroffen. Der Streit zwischen China und den USA sei nun aber "beigelegt", sagte Trump.
Erstes Treffen von Trump und Xi seit sechs Jahren
Trump und Xi hatten zuvor im südkoreanischen Busan Gespräche geführt. Es war ihr erstes persönliches Treffen seit sechs Jahren. An den Gesprächen nahmen unter anderem US-Außenminister Marco Rubio, US-Finanzminister Scott Bessent, US-Handelsminister Howard Lutnick sowie der chinesische Außenminister Wang Yi und der chinesische Handelsminister Wang Wentao teil.
Xi machte anfangs keine genaueren Angaben zum Inhalt des Gesprächs. Teams beider Seiten hätten "einen intensiven Meinungsaustausch über wichtige Wirtschafts- und Handelsfragen geführt", zitierten ihn chinesische Staatsmedien. Folgearbeiten sollten sie jetzt "so schnell wie möglich verfeinern und abschließen". Sie sollten zudem "den Konsens aufrechterhalten und umsetzen und greifbare Ergebnisse liefern, um die Wirtschaft Chinas, der Vereinigten Staaten und der Welt zu beruhigen".
Deutsche Autoindustrie von Exportbeschränkungen betroffen
China und die USA liegen in zentralen wirtschaftlichen und außenpolitischen Themen über Kreuz. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten nach Trumps Amtsantritt im Januar stark zugenommen. Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Erde hatte für große Unruhe an den Märkten gesorgt. Insbesondere von den chinesischen Exportbeschränkungen für Seltene Erden sind auch viele andere Länder und Branchen betroffen, in Deutschland etwa die Autoindustrie.
Nach Ansicht des Außenwirtschaftschefs der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier, sollte die EU eigenständig Kontakt zu China in Bezug auf seltene Erden aufbauen. "Die EU muss selbst mit den Chinesen ins Gespräch kommen. Im Windschatten der USA zu fahren, ist keine längerfristig tragbare Strategie für Deutschland und Europa", sagte er im RBB-Inforadio. Die EU sei auf die seltenen Erden aus China angewiesen, deshalb müsse ein Weg gefunden werden, dieses Problem mit China zu lösen.
Mit Informationen von AFP und dpa
Im Audio: Trump trifft Xi - Vereinbarung mit China zu Seltenen Erden
US-Präsident Trump und der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping mit ihren Delegationen bei einem Gespräch in Südkorea.
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