US-Präsident Donald Trump bei seiner Ankunft in Südkorea (29.10.2025)
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Trump kündigt sofortigen Beginn von Atomwaffentests an
Bildrechte: picture alliance / Sipa USA | Young Ho
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Trump kündigt sofortigen Beginn von Atomwaffentests an

Trump kündigt sofortigen Beginn von Atomwaffentests an

US-Präsident Trump hat die sofortige Wiederaufnahme von Atomwaffentests angekündigt. Er begründete dies mit den Tests anderer Staaten. Um welche Art Tests es sich handeln soll, ließ Trump offen. China zeigte sich besorgt über Trumps Äußerungen.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-1-Nachrichten am .

US-Präsident Donald Trump hat die unverzügliche Wiederaufnahme von US-Atomwaffentests angeordnet. In einem Beitrag auf "Truth Social" begründete er den Schritt mit den Testprogrammen anderer Staaten und befahl dem von ihm als "Kriegsministerium" bezeichneten Verteidigungsministerium, die Tests der US-Atomwaffen auf derselben Grundlage zu beginnen. Um welche Art Tests es sich handeln soll und welche Waffen getestet werden sollen, blieb dabei zunächst offen.

Die Ankündigung erfolgte kurz vor seinem erwarteten Gipfeltreffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea; Trump erwähnte ausdrücklich Russland und China. Trump behauptete zudem, die USA verfügten über mehr Atomwaffen als jedes andere Land und er lobte seine Bemühungen zur Modernisierung und Erneuerung der bestehenden Waffensysteme.

Trump reagiert auf Putins Ankündigungen zu Atomwaffentests

Trumps Ankündigung erfolgt, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am Mittwoch gesagt hatte, das russische Militär habe am Vortag die mit einem Atomantrieb versehene Unterwasserdrohne "Poseidon" getestet. Sie kann mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt werden, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass einen Vertreter aus dem russischen Militär-Industrie-Komplex zitierte. Es gebe "keine Möglichkeit", die Drohne abzufangen, die schneller als herkömmliche U-Boote sei und jeden Kontinent der Welt erreichen könne, sagte Putin.

Am Sonntag hatte der Kreml-Chef den Abschluss von Tests mit nuklear angetriebenen Marschflugkörpern vom Typ Burewestnik verkündet. Die Marschflugkörper verfügen laut Putin über eine "unbegrenzte Reichweite". Trump hatte die Tests als "nicht angemessen" bezeichnet.

China besorgt über Äußerungen Trumps

Nach der Anordnung zur sofortigen Wiederaufnahme von US-Atomwaffentest durch US-Präsident Donald Trump hat sich China besorgt gezeigt. Peking hoffe, dass die USA die Verpflichtungen aus dem umfassenden Atomteststoppvertrag sowie ihr Bekenntnis zum Verbot von Atomtests "ernsthaft einhalten", so Guo Jiakun, Sprecher des Außenministeriums. Guo reagierte damit auf Trumps Ankündigung zur "unverzüglichen" Wiederaufnahme von US-Atomtests.

1992 letzte US-Atomwaffentests

Die USA haben zwischen 1945 und 1992 nach Kongressangaben mehr als 1.000 Atomtests durchgeführt. 1992 wurde der letzte US-Atomwaffentest durchgeführt und zusammen mit Russland und China haben sie sich bislang an ein seit Jahrzehnten bestehendes Moratorium für unterirdische Atomexplosionen gehalten. Sollten die USA tatsächlich erstmals seit mehr als 30 Jahren erneut Atomwaffentests durchführen, könnten sich auch andere Atommächte aus der Deckung wagen. 

Neben den fünf permanenten Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats als etablierte Atommächte gibt es nach Angaben des Friedensforschungsinstituts Sipri vier weitere Staaten, die über Atomwaffen verfügen: Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel. 

Abrüstungsvertrag New Start läuft aus

Der atomare Abrüstungsvertrag New Start, das letzte große Rüstungskontrollabkommen zwischen den USA und Russland, läuft im Februar 2026 aus. Es gibt bislang keine Verhandlungen über eine Nachfolgeregelung. Der Kreml hatte kürzlich erklärt, es sei unmöglich, ihn neu auszuhandeln. Das sei zeitlich praktisch nicht machbar, sagte ein Sprecher. Der Vertrag New Start wurde 2010 geschlossen und 2021 letztmalig um fünf Jahre verlängert. Er sieht eine Reduzierung der Atomsprengköpfe und der Trägersysteme vor. 

Atomwaffen bislang erst einmal im Krieg eingesetzt

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatten die USA 1945 eine Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen. Eine zweite Bombe traf drei Tage später Nagasaki. Es waren die ersten - und bislang einzigen - Atomwaffenangriffe der Kriegsgeschichte. 

Schätzungen zufolge starben mehr als 70.000 Menschen auf einen Schlag in Hiroshima, bis Ende 1945 waren es - bedingt durch Folgeschäden - schon 140.000. In Nagasaki starben bis Jahresende etwa 70.000 Einwohner. Die genaue Opferzahl wird sich nie ermitteln lassen, weil viele erst an den Spätfolgen durch die Strahlung starben.

Mit Informationen von AFP

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