Nach der Veröffentlichung von US-Vorschlägen zur Beendigung des Ukraine-Krieges haben Berlin, Paris und London sowie die Führung in Kiew betont, dass die ukrainische Armee weiterhin zur Verteidigung der Souveränität des Landes imstande sein müsse.
Erklärung: Wollen ukrainische Interessen langfristig wahren
In einem am Freitag geführten Telefonat bekräftigten die vier Staats- und Regierungschefs nach Angaben der Bundesregierung das Ziel, "vitale europäische und ukrainische Interessen langfristig zu wahren". Dazu gehöre unter anderem, dass die sogenannte Kontaktlinie zwischen den Truppen beider Seiten Ausgangspunkt einer Verständigung sein müsse.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer seien sich aber auch einig gewesen, "dass jede Vereinbarung, die die europäischen Staaten, die Europäische Union oder die Nato betrifft, einer Zustimmung der europäischen Partner bzw. eines Konsenses der Alliierten bedarf", hieß es in einer schriftlichen Erklärung.
Der von den USA vorgelegte Plan sieht unter anderem vor, dass die ukrainischen Streitkräfte verkleinert und auf eine Stärke von 600.000 Soldaten begrenzt werden.
Merz, Macron und Starmer telefonieren mit Selenskyj
Merz, Macron und Starmer haben zudem mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Wie Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin weiter mitteilte, begrüßten die vier Staats- und Regierungschefs die Bemühungen der USA, den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Insbesondere begrüßten sie das Bekenntnis zur Souveränität der Ukraine und die Bereitschaft, der Ukraine solide Sicherheitsgarantien zu gewähren."
Selenskyj zu US-Plan: Ukraine verliert Würde oder einen wichtigen Partner
Selenskyj selbst will nach eigenen Worten schnell und konstruktiv mit den USA an einem Friedensplan arbeiten, hat aber zugleich einen Verrat nationaler Interessen ausgeschlossen. In einer Videobotschaft forderte er die Ukrainer am Freitag auf, in einem der schwierigsten Momente der Landesgeschichte geeint zu bleiben. Er erwarte in der kommenden Woche weiteren politischen Druck.
Die Ukraine stehe vor einer "sehr schwierigen Entscheidung", sie werde entweder ihre "Würde" oder einen "wichtigen Partner" verlieren, sagte der Präsident. Er kündigte an, "Alternativen" zu dem von den USA vorgelegten Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vorzustellen.
Mit Informationen von AFP, dpa und Reuters
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