Chinesisches Rettungsteam in Mandalay mit einer Person auf einer Trage
Bildrechte: picture alliance / Xinhua News Agency | Myo Kyaw Soe
Audiobeitrag

Myanmar: In Mandalay konnte eine Frau aus den Trümmern gerettet werden

Audiobeitrag
>

WHO ruft nach Erdbeben in Myanmar höchste Notfall-Stufe aus

WHO ruft nach Erdbeben in Myanmar höchste Notfall-Stufe aus

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Notfall-Stufe ausgerufen. Es würden dringend acht Millionen Dollar benötigt, um Leben zu retten und Krankheitsausbrüche zu verhindern.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien gehen die Rettungsarbeiten in Myanmar und Thailand weiter. Die Militärregierung in Myanmar sprach von mindestens 2.000 Toten, rund 3.900 Verletzten und etwa 270 Vermissten. Lokale Medien berichteten, dass Anwohner in der besonders schwer betroffenen Region Sagaing selbst nach Vermissten suchten, weil die Rettungskräfte nicht zu ihnen durchkämen und dass ein starker Leichengeruch in der Luft liege.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief die höchste Notfall-Stufe aus. Wegen der begrenzten medizinischen Kapazitäten in dem Land bestehe ein hohes Infektionsrisiko. Es seien umgerechnet rund siebeneinhalb Millionen Euro von der Weltgemeinschaft nötig, um Leben zu retten und den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern.

Kind und zwei Frauen aus Trümmern in Mandalay gerettet

Sechzig Stunden nach dem Erdbeben konnten Rettungskräfte in Myanmar drei Verschüttete retten. Ein fünfjähriges Kind, eine schwangere Frau und eine 29-Jährige, die unter einem eingestürzten Hochhaus in der Stadt Mandalay begraben lagen, seien von chinesischen Einsatzkräften lebend gerettet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Myanmar Now unter Berufung auf die chinesische Botschaft in Myanmar. Ein seltener Erfolg, denn es wird immer unwahrscheinlicher, Menschen noch rechtzeitig aus den Trümmern zu bekommen. Noch immer werden hunderte Menschen vermisst.

Zahlreiche Häuser sind komplett in sich zusammengebrochen, andere stehen so schief, dass Bewohner sich nicht mehr hineintrauen. Die Menschen bleiben deswegen auf der Straße und versuchen sich bei 40 Grad Außentemperatur mit Laken und vereinzelten Schirmen gegen die Sonne zu schützen. Außerdem fehlt es an Trinkwasser. Aus Angst vor neuen Erschütterungen verbringen die Menschen in Mandalay auch die Nächte auf der Straße, wo es nicht deutlich unter 30 Grad abkühlt. Es gibt keinen Strom, und auch die Kommunikation ist unterbrochen.

Krankenhäuser überlastet, Schwierigkeiten für Retter

Verschiedene Hilfsorganisationen berichten, dass Krankenhäuser und Kliniken in den betroffenen Regionen mit Tausenden von Verletzten überlastet sind. Die WHO hat knapp drei Tonnen medizinische Hilfsgüter an Kliniken vor Ort geliefert. Aber es brauche weiter Blutspenden, Narkosemittel, Medikamente, so die Weltgesundheitsorganisation. Die Militärregierung in Myanmar beziffert die Zahl der Toten auf 1.700, die US-Erdbebenwarte rechnet damit, dass die Zahl der Opfer auf über 10.000 steigen könnte.

Mittlerweile kommt zwar immer mehr internationale Hilfe ins Land, durch beschädigte Straßen und zerstörte Brücken fällt es den Rettern aber schwer, schnell mit der Arbeit voranzukommen. Die Militärregierung in dem Bürgerkriegsland hat internationalen Medien den Zugang ins Land untersagt.

80 Vermisste in Bangkok

In Bangkok konzentrieren sich die Rettungskräfte darauf, in dem eingestürzten Rohbau eines Hochhauses nach knapp 80 Vermissten zu suchen. Die Teams sind mit Baggern und Spürhunden im Einsatz. Angehörige warteten verzweifelt vor dem Schuttberg, der von dem rund 30-stöckigen Hochhaus noch übrig ist. Die Hoffnung, Verschüttete noch lebend aus den Trümmern retten zu können, wird immer kleiner. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde zuletzt ein weiterer Toter aus den Trümmern geborgen. Damit liegt die Zahl der Toten in der thailändischen Hauptstadt nun bei 18.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Nach Angaben der Behörden in Myanmar sind dort inzwischen mehr als 2.000 Tote geborgen worden.
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Nach Angaben der Behörden in Myanmar sind dort inzwischen mehr als 2.000 Tote geborgen worden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!