Schon im Vorfeld galt der Film des amerikanischen Independent-Regisseurs Sean Baker als Festivalfavorit: Am Samstagabend ist "Anora" in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. In dem Film-Drama mit einigen komödiantischen Elementen verliebt sich eine junge Strip-Tänzerin in einen russischen Oligarchen-Sohn, wird aber von dessen Eltern zur Trennung gezwungen.
Musical "Emilia Perez" mehrfach ausgezeichnet
Mit dem Grand Prix zeichnete die Jury unter Präsidentin Greta Gerwig das indische Frauen-Drama "All We Imagine As Light" von der Regisseurin Payal Kapadia aus. Der Jury-Preis ging an das spanischsprachige Musical "Emilia Perez" von Jacques Audiard, in dem ein mexikanischer Drogenboss sich nach einer Geschlechtsumwandlung für die Opfer des Drogenkriegs einsetzt. Der Film erhielt auch eine Palme für sein Darstellerinnen-Ensemble, angeführt von der spanischen Transgender-Schauspielerin Karla Sofía Gascón.
Als bester männlicher Darsteller wurde der amerikanische Schauspieler Jesse Plemons geehrt, der in Yorgos Lanthimos‘ Episoden-Film "Kinds of Kindness" drei verschiedene Charaktere verkörpert. Die Auszeichnung fürs beste Drehbuch ging an den feministischen Body-Horror-Thriller "The Substance" von Coralie Forgeat.
ZDF/ARTE-Koproduktion für beste Regie ausgezeichnet
Der Portugiese Miguel Gomes erhielt die Silberne Palme als bester Regisseur für seinen experimentellen Film "Grand Tour". In der ZDF/ARTE-Koproduktion erzählt Gomes die Geschichte eines Beamten des britischen Empire im damaligen Rangun in Birma, heute Maynmar. Edward entschließt sich 1919 zur Flucht, als ihn seine Verlobte Molly besucht, um endlich zu heiraten. Während er über Singapur, Thailand und Vietnam immer weiter flieht, weicht die Panik der Melancholie und der Sorge um Molly. Denn sie ist fest entschlossen zu heiraten und folgt Edwards Spuren auf einer großen Asienreise.
Spezialpreis für iranischen Regisseur Mhohammad Rasoulof
Regisseur George Lucas, unter anderem als Schöpfer der "Star Wars"-Saga berühmt, erhielt während der Preisverleihung am Samstagabend die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk.
Mit einem Spezialpreis wurde außerdem der iranische Regisseur Mhohammad Rasoulof geehrt. Der in seinem Heimatland zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte Regisseur war jüngst aus dem Iran geflüchtet. Nun konnte er seinen in Cannes viel bejubelten Film "The Seed of the Sacred Fig" doch noch persönlich präsentieren. Darin verarbeitet er die iranische Protestbewegung vom Herbst 2022.
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