Der Hollywood-Schauspieler Robert Redford ist nach Informationen der "New York Times" tot. Der 89-Jährige sei am Dienstagmorgen bei sich Zuhause im US-Bundesstaat Utah gestorben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Mitteilung der Chefin der Agentur Rogers & Cowan PMK, Cindi Berger. Nähere Angaben zu seiner Todesursache wurden zunächst nicht gemacht.
Schleppender Karrierestart
Redford, geboren 1936 in Santa Monica, zählte seit dem Ende der Sechzigerjahre zu den bekanntesten US-Schauspielern. Sein Aufstieg in Hollywoods Star-Riege war eher holprig. Als Sohn eines Buchhalters wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Ein Sport-Stipendium verschaffte ihm Zutritt zu der Universität von Colorado. Der junge Redford trampte durch Europa, verkaufte selbstgemalte Bilder und schaffte es schließlich über Umwege in eine New Yorker Schauspielschule.
Nachdem er am Theater erste Erfolge gefeiert hatte, verlief seine Filmkarriere zunächst schleppend. 1967 trat er in "Barfuß im Park" mit Jane Fonda erstmals in Erscheinung, der definitive Durchbruch war allerdings "Zwei Banditen", besser bekannt als "Butch Cassidy und Sundance Kid" an der Seite von Paul Newman. In der Western-Komödie raubte er zusammen mit Newman Eisenbahnen und Banken aus. Ende der 60er Jahre wurde Redford zum Leinwandidol. Die stahlblauen Augen, das kantige Gesicht und der blonde Haarschopf halfen.
Leinwandidol mit charismatischem Lächeln
Es folgten Filme wie "Der Clou", "Die Unbestechlichen". Oft glänzte er auf der Leinwand als Liebhaber, etwa mit Mia Farrow in "Der große Gatsby" (1974) oder an der Seite von Meryl Streep in dem preisgekrönten Melodram "Jenseits von Afrika" (1985).
Ergraut, aber immer noch mit dem charismatisch-umwerfenden Lächeln, zückte Redford in "Ein Gauner & Gentleman" (2018) als alter Bankräuber Forrest Tucker noch einmal die Waffen. Tucker habe Spaß an seinem Gaunerleben gehabt, erzählte der Star damals dem "San Francisco Chronicle". Er selber habe von klein auf eine rebellische Seite gehabt und sich immer wie ein Außenseiter gefühlt.
In dem Superhelden-Spektakel "Avengers: Endgame" (2019) zeigte er als Agent Alexander Pierce seine Bösewicht-Seite. Diese Nebenrolle war sein letzter Auftritt vor der Filmkamera. Im Interview mit der Zeitschrift "Rolling Stone" sagte Redford im April 2021, dass er die Arbeit vor oder hinter der Kamera nicht vermisse. Diesen Job wollte er nun anderen überlassen.
Redford engagierte sich auch im Umweltschutz und als eine Art Pate des Independent-Films, etwa im Rahmen des nach seiner Filmfigur benannten Sundance Filmfestivals.
Höchste Ehren nur spärlich
Zu Höchstform lief Redford mit 77 Jahren in dem Überlebensdrama "All Is Lost" auf. Er spielt einen Segler, der alleine auf seiner leck geschlagenen Jacht im Ozean treibt. Bei den Dreharbeiten ging er an seine körperlichen Grenzen. Doch die erhoffte Oscar-Nominierung für "All Is Lost" blieb 2014 überraschend aus.
Seine einzige Oscar-Gewinnchance als Schauspieler hatte Redford an der Seite von Newman in der Gaunerkomödie "Der Clou" Doch die Trophäe ging damals an Jack Lemmon für die Satire "Save the Tiger". In seiner langen Karriere gewann Redford nur einen Goldjungen, 1981 als Regisseur für seinen Debütfilm "Eine ganz normale Familie". Ein Trostpflaster: 2002 ehrte ihn die Filmakademie mit einer Trophäe für sein Lebenswerk.
Pate des Indie-Films
Sein Privatleben hielt Redford im Verborgenen. Bereits mit 22 Jahren heiratete er die spätere Historikerin Lola Van Wagenen, mit der er vier Kinder bekam. Die Ehe wurde 1985 geschieden. Ihr erstgeborener Sohn starb im Alter von wenigen Monaten. Sohn James, ebenfalls Filmemacher, erlag 2020 mit 58 Jahren einer Krebserkrankung.
Die zweite Hochzeit feierte Redford in Hamburg, wo er 2009 die deutsche Malerin Sibylle Szaggars heiratete. Auf Filmpartys sah man das Paar selten. Redford, der begeisterte Skifahrer, Reiter und Wanderer, lebte fernab vom Rummel in einem Landhaus im US-Staat Utah und in Nordkalifornien.
Der Hollywood-Schauspieler Robert Redford ist nach Angaben von US-Medien im Alter von 89 Jahren gestorben.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!

