Justin Butler nachdem er mit Affengeräuschen beleidigt wurde
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Justin Butler nachdem er mit Affengeräuschen beleidigt wurde
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Justin Butler nachdem er mit Affengeräuschen beleidigt wurde

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Affengeräusche bei 1860-Spiel: "Können uns nur entschuldigen"

Affengeräusche bei 1860-Spiel: "Können uns nur entschuldigen"

Bei dem Spiel zwischen dem TSV 1860 München und Energie Cottbus ist es zu einem Rassismus-Eklat gekommen. Ein Stadionbesucher soll Cottbus-Spieler Justin Butler mit Affengeräuschen beleidigt haben. Die Löwen haben sich inzwischen dafür entschuldigt.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Justin Butler vergrub sein Gesicht im Trikot, wischte sich die Tränen aus den Augen und war sichtlich geschockt von der Szene, die sich am Samstag im Grünwalder Stadion zugetragen hat. Der Spieler von Energie Cottbus soll in der Drittliga-Partie gegen den TSV 1860 München rassistisch beleidigt worden sein.

Ein Stadionbesucher habe Affengeräusche von sich gegeben, auch 1860-Profi Marvin Rittmüller hatte die Laute wahrgenommen, wie er später im Interview bei BR24Sport sagte. Der Unparteiische unterbrach die Partie daraufhin und setzte sie erst nach knapp zehn Minuten fort. Ein Zuschauer wurde nach Aussage des Schiedsrichters des Stadions verwiesen.

Eine Entscheidung, die der neue Löwen-Trainer Markus Kauczinski begrüßte: "Gott sei Dank ist derjenige festgesetzt worden", sagte er nach der Partie im Interview mit BR24Sport und fügte hinzu: "Sowas darf natürlich nicht sein und da können wir uns eigentlich nur entschuldigen bei allen aus Cottbus, die hier angereist sind."

1860-Spieler Rittmüller: "Gehört nicht hier in das Stadion"

Bei dem Zwischenfall hatte sich auch Löwen-Spieler Marvin Rittmüller eingeschaltet. "Ich habe so etwas noch nie erlebt, dass ein Spieler der Gegnerseite von den Fans so angesprochen wird. Ich hab versucht, ihn dazu zu bringen, dass er aufhört, mit dem, was er da gerade getan hat", sagte Rittmüller ins BR24Sport-Mikrofon. "Ich glaube, das gehört nicht in diesen Fußball hinein. Das gehört auch nicht hier in das Stadion."

Cottbus-Kapitän Axel Borgmann zollte der Reaktion Rittmüllers seinen Respekt: "Was ich gut fand, dass der 60-Spieler das mitbekommen hat und sich auch beschwert hat." Auch die Reaktion vieler Fans im Stadion empfand der Cottbus-Kapitän für angebracht. Dass die Stadionbesucher gepfiffen und "Nazis raus"-Gesänge angestimmt hatten, bezeichnete er als eine "richtige und gute Reaktion".

Löwen-Präsidium hat sich entschuldigt

Justin Butler habe seinem Kapitän noch auf dem Spielfeld bestätigt, "dass Affenlaute gefallen" seien. Die Mannschaft habe daraufhin den Schiedsrichter darüber in Kenntnis gesetzt: "Das ist das Mindeste, das man erwarten kann, dass der Fan aus dem Stadion begleitet wurde", sagte Borgmann. Der Kapitän und Trainer der Gäste, Claus-Dieter Wollitz, hätten auch einen Spielabbruch für angebracht gehalten. "Einfach mal ein Zeichen setzen, wir reden immer, aber keiner handelt. Das ist traurig für den Spieler und traurig für 60 München", so Wollitz.

Das Präsidium des TSV 1860 München habe sich für die Person jedoch entschuldigt, berichtete Energie-Trainer Wollitz. "Sie brauchen sich nicht entschuldigen, aber ich empfinde das sehr angenehm."

Marvin Rittmueller #29 (TSV 1860 Muenchen) im Zweikampf, TSV 1860 Muenchen vs. Energie Cottbus
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Marvin Rittmueller (TSV 1860 Muenchen)