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Todesdrohung gegen zwölfjährigen Referee – Verband ermittelt

Todesdrohung gegen zwölfjährigen Referee – Verband ermittelt

Der Amateurfußball schafft es immer wieder durch Berichte über unsportliches Verhalten in die Schlagzeilen. Jetzt soll ein junger Schiedsrichter auf einem Sportplatz in Bayern mit harten Worten bedroht worden sein: "Nach der Schule bist du tot."

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Handgreifliche Szenen, diskriminierende Sprüche oder Drohungen sind immer wieder ein Thema bei Amateur-Spielen. Nun soll ein junger Schiedsrichter mit markigen Worten auf einem Sportplatz in Bayern bedroht worden sein. Wegen des Verdachts einer Todesdrohung gegen einen zwölf Jahre alten Schiedsrichter hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) Ermittlungen eingeleitet.

Todesdrohung gegen zwölfjährigen Referee: Was ist passiert?

Laut der Schiedsrichtergruppe Erding soll es bei einem D-Jugend-Spiel vor einigen Tagen in Altenerding Anfeindungen gegen den jungen Referee gegeben haben.

Am Ende soll ein Spieler von der SG FC Fraunberg dem Schiedsrichter gedroht haben: "Ich gehe mit dir auf dieselbe Schule. Am Montag brauchst du dich gar nicht zu verstecken – nach der Schule bist du tot."

Harte Worte gegen Zwölfjährigen

Mehrere Zeugen hätten das deutlich gehört, berichtet die Schiedsrichtergruppe Erding in einem Social-Media-Post. Zuvor soll es andere harte Worte gegen den jungen Unparteiischen gegeben haben, unter anderem angeblich auch vom Gäste-Trainer.

Laut Schilderung hätten die Mutter des jungen Schiedsrichters und ein Verantwortlicher der gastgebenden SpVgg Altenerding eine weitere Eskalation verhindert. Als der Zwölfjährige nach dem Schlusspfiff weinend das Spielfeld verlassen habe, sei die Drohung geäußert worden.

Der BFV hat den Vorgang ernst genommen und schnell reagiert. Der BFV bestätigte, dass im Rahmen der Schilderungen ermittelt werde. "Die Beteiligten sind vom Sportgericht zu Stellungnahmen aufgefordert worden. Ein Spieler wurde mit sofortiger Wirkung vorläufig gesperrt", sagte BFV-Sprecher Fabian Frühwirth. "Der Schiedsrichter hat unsere volle Unterstützung."

Kritik am Auftritt des Trainers

Die Schiedsrichtergruppe hat nach eigenen Angaben Kontakt zum betroffenen Nachwuchs-Schiedsrichter aufgenommen und will diesem helfen. "Solche Ereignisse sind leider keine Einzelfälle mehr. Gerade im Jugendbereich nehmen Respektlosigkeiten gegenüber Schiedsrichtern spürbar zu", sagte Kreis-Schiedsrichterobmann Stefan Empl dem "Münchner Merkur". Kritik sei in Ordnung. "Was aber definitiv nicht geht, ist, wenn erwachsene Trainer während des Spiels Wind machen und ihre Spieler damit aufheizen." 

Das Miteinander in der Gesellschaft habe sich verändert, das spiegele sich auch auf dem Fußballplatz wider, sagte Frühwirth, stellvertretender BFV-Geschäftsführer. Aber meist laufe es ordentlich ab. "Bei rund 200.000 Spielen, die in Bayern in der vergangenen Saison elektronisch erfasst worden sind, hatten wir 80 Vorfälle." Der Anteil solcher Vorkommnisse sei über Jahre hinweg konstant. Durch die im Vergleich zu früher deutlich breitere mediale Verbreitung werde das möglicherweise anders wahrgenommen.

Der Verband fahre bei solchen Fällen eine "klare Null-Toleranz-Politik", sagte Frühwirth. Eine Stellungnahme der SG FC Fraunberg gab es zunächst nicht.

Im Video: DFB vermeldet Rückgang an Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen

Polizist neben dem Fußball-Platz
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Polizist neben dem Fußball-Platz

mit Material von dpa