Gewalt auf dem Fußballplatz – immer wieder muss die Polizei bei Spielen von Amateurmannschaften in Bayern einschreiten, beziehungsweise anschließend ermitteln. Am vergangenen Wochenende gab es zwei Vorfälle im Raum Regensburg.
Burgweinting: Vater-Sohn-Duo geht auf Gegner los
Nach einem Fußballspiel zweier Jugendmannschaften am Samstag in Burgweinting, einem Regensburger Stadtteil, hatte es Streit gegeben. Laut Polizeiinspektion Regensburg Süd waren ein 51 Jahre alter Mann und dessen Sohn mit dem Spielergebnis für die Gastmannschaft, zu der sie gehörten, nicht einverstanden. Der Vater griff deshalb Spieler und Trainer der Heimmannschaft mit einem Regenschirm an und schlug auf sie ein, so die Polizei.
Die Heimmannschaft habe den Vater seines Regenschirms entledigen und vorerst bändigen können, hieß es weiter. Daraufhin habe der 16-jährige Sohn eine Trainingsstange aus dem Geräteschuppen geholt und auf eine Menschentraube eingeschlagen.
Laut Polizeiangaben vom Montag wurden letztendlich drei Menschen leicht verletzt. Vater und Sohn erwartet jeweils eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Zeugen des Gewaltausbruchs werden aktuell nach und nach von Polizeibeamten vernommen, sagte ein Sprecher auf BR24-Nachfrage.
Lappersdorf: Schlägerei nach Fußballspiel
Einen Tag später eskalierte ein Streit nach einem Derby in Lappersdorf, östlich der Stadt Regensburg. Er mündete in eine Schlägerei, nach der ein Spieler ins Krankenhaus musste.
Im Fokus der Ermittlungen steht ein Brüderpaar, gegen das laut Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt werde. Laut den Beamten wurde auf ein Opfer mit Stollenschuhen eingetreten. Es musste im Krankenhaus behandelt werden.
Die beiden Tatverdächtigen seien am Sonntag zunächst mit dem Auto vom Tatort geflohen und erst nach Aufforderung der Polizei wieder zum Platz zurückgekehrt. Dabei sollen sie auf Passanten zugefahren sein, die sie stoppen wollten. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen.
Wie genau es zu der Eskalation in Lappersdorf gekommen war, ist noch unklar. Es sei möglich, dass sich im Laufe der Ermittlungen weitere Beteiligte als tatverdächtig herausstellen, so ein Sprecher der Polizei.
Hunderte Spiele im Jugendfußball wegen Gewalt abgebrochen
Solche Vorfälle sind keine Einzelfälle. Vor gut zwei Wochen war es im mittelfränkischen Erlangen nach einem Jugendfußballspiel zu einer Massenschlägerei mit zwei Verletzten gekommen.
Zahlen des Deutschen Fußballbundes (DFB) vom vergangenen Jahr zeigen, dass in der Saison 23/24 mehr als 900 Amateur-Fußballspiele wegen eines Gewalt- oder Diskriminierungsvorfalls abgebrochen werden mussten. Laut DFB habe es in derselben Saison bei über 3.700 Spielen Gewalt- und bei rund 2.500 Spielen Diskriminierungsvorfälle gegeben.
Mit Material der dpa
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