Am Freitagabend ist es in Erlangen nach einem Jugendfußballspiel zu einer Massenschlägerei gekommen. Wie die Polizei mitteilte, war es, nachdem die siegreiche Auswärtsmannschaft die Kabine verlassen hatte, zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den Teams gekommen.
Schlägerei mit 70 Personen nach Jugendfußballspiel in Erlangen
Daraufhin sei eine Schlägerei mit 70 beteiligten Personen auf dem Vereinsgelände entstanden. Noch bevor die Polizei eintraf, hatte sich die Lage jedoch wieder gelegt. Nach aktuellen Ermittlungen wurden bei der Auseinandersetzung zwei Personen leicht verletzt. Die Polizei ermittelt.
Keine Einzelfälle: Gewalt im Jugend- und Amateurbereich
Die gewalttätige Auseinandersetzung in Erlangen ist kein Einzelfall. Erst im September war etwa der Vater eines Jugendlichen bei einem Fußballspiel in Weißenbrunn auf den Platz gestürmt, nachdem sein Sohn gefoult worden war. Dort habe er laut Polizei den Trainer der gegnerischen Mannschaft und den Vater des foulenden Kindes angegriffen und einem von beiden ins Gesicht geschlagen.
Vor drei Jahren war die Situation bei einem Spiel zweier Mannschaften in Stadtbergen im Landkreis Augsburg derart eskaliert, dass ein Spieler einem 43-jährigen, am Boden liegenden Mann mehrfach gegen den Kopf getreten habe, sodass der Mann eine Schädelprellung und eine Platzwunde erlitt.
Lagebild Amateurfußball: 909 Fußballspiele abgebrochen
Betroffen sind dabei auch häufig Schiedsrichter. Erst im Mai war der Unparteiische eines B-Jugendspiels auf dem Sportplatz in Nonnenhorn im Landkreis Lindau von einem Trainer angegriffen worden. Nach Spielende soll der 45-Jährige den Schiedsrichter geschlagen und ihm das Hemd zerrissen haben.
Im vergangenen Jahr hatte der DFB in seinem "Lagebild Amateurfußball" [externer Link] von 909 Fußballspielen berichtet, die in der Saison 23/24 wegen eines Gewalt- oder Diskriminierungsvorfalls abgebrochen werden mussten. Bei insgesamt 1.288.631 Spielen im Amateurbereich hatte es laut DFB 3.719 Spiele mit einem Gewaltvorfall und 2.520 Spiele mit einem Diskriminierungsvorfall gegeben. Die Zahl dieser Fälle war zuletzt rückläufig.
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