Große Teile der Südkurve haben in der Causa Jerome Boateng zum wiederholten Male ein Zeichen gesetzt. Vor dem Anstoß zum Champions-League-Duell gegen Club Brügge enthüllten die Fans ein Banner mit dem Schriftzug "Gegen Machtmissbrauch und physische & psychische Gewalt in Beziehungen". Streitpunkt ist die angestrebte Hospitanz des werdenden Trainers Boateng beim deutschen Rekordmeister.
Dreesen: "Komplizierter Fall"
Bereits beim 2:1-Sieg über Borussia Dortmund am Samstag hatten die Fans ihren Unmut darüber kundgetan. Im Anschluss verteidigten die Bayern-Bosse ihre Pläne. "Es geht um keine Anstellung, es geht um keine feste Position beim FC Bayern", sagte Sportvorstand Max Eberl. Es gehe einfach darum, sich Trainingseinheiten anzuschauen. "Um nicht mehr geht es." Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen gestand, es sei "ein komplizierter Fall", plädierte aber auf "Resozialisierung".
Banner im Spiel gegen Dortmund am Samstag
Boateng verurteilt, aber nicht vorbestraft
Anlass der Proteste der Anhänger ist ein aktuelles Urteil des Landgerichts München I vom Juli 2024. Boateng war dabei wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung an seiner Ex-Freundin für schuldig befunden worden. Als vorbestraft gilt er gesetzlich aber nicht. Die Vorsitzende Richterin hatte bei der Urteilsverkündung erklärt, dass von dem Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben sei. Für die erwiesenen Anklagepunkte verhängte sie eine Geldstrafe von 200.000 Euro, eine Verwarnung mit Strafvorbehalt.
Trainer Vincent Kompany hatte dem Weltmeister von 2014 Ende September auf Nachfrage die Hospitanz angeboten. Die B-Lizenz hat Boateng, der von 2011 bis 2021 als Spieler bei den Bayern war, bereits absolviert, die A-Lizenz und der Fußball-Lehrer sollen folgen.
Im Audio: Teenie-Tor und Kane-Zauber in CL – FCB überrollt auch Brügge
Torjubel
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!


