Dafür, dass der FC Bayern München über die vergangenen Jahrzehnte hinweg die erfolgreichste deutsche Fußballmannschaft war, hat das Team momentan mit erstaunlich vielen "Flüchen" zu kämpfen. Der "Bochum-Fluch" wurde am vergangenen Wochenende besiegt. Nun gilt es, auch die bösen Pokalgeister zu vertreiben, die den FCB seit vier Jahren quälen.
DFB-Pokal-Pleiten in Kiel, Gladbach und Saarbrücken
Saarbrücken (1:2), Mönchengladbach (0:5) und Kiel (5:6 i.E.) hießen 2023, 2021 und 2020 die Gegner bei den Zweitrundenniederlagen der Bayern. Dazu kam 2022 das Aus im Viertelfinale zuhause gegen den SC Freiburg (1:2). Der Rekordpokalsieger hat in seinem einstigen Lieblingswettbewerb seinen Schrecken verloren. Stattdessen muss das Team von Vincent Kompany nun selbst auf Geisterjagd gehen.
Der Gegner am Mittwoch, der 1. FSV Mainz 05, löst bei den Verantwortlichen zunächst keine Panik aus – das war allerdings bei Saarbrücken und Kiel vorher ähnlich. Kompany sieht deshalb keinen Grund, seine Spieler vor dem Zweitrundenmatch besonders zu sensibilisieren: "Gar nicht", antwortet er auf die Frage, ob er eine besondere Ansprache wählen wird. "An der Vergangenheit können wir nichts mehr ändern. Es geht darum, was wir jetzt morgen bringen."
Mainzer Poltergeister vor Halloween?
Die "ganze Energie, der ganze Fokus" sei auf Mainz gelenkt. Das Vertrauen in seine Spieler sei unheimlich groß. Die "Ghostbusters" aus Bayern treten angstfrei und mit schwerem Gerät (alle Stammspieler sind fit) in Mainz an, um ins Pokal-Achtelfinale einzuziehen und dort dann weiterzumachen. Das erklärte Ziel sei das Erreichen des Finales in Berlin.
Doch auch die Mainzer rechnen sich Chancen aus, kurz vor Halloween als Poltergeister anzutreten und dem großen Favoriten die Fratze zu zeigen. Schließlich haben es ja andere Klubs zuletzt im Pokal vorgemacht. "Fußball ist elf gegen elf. Wir spielen daheim, alles kann passieren", sagte 05-Coach Bo Henriksen vor der Partie. "Wir werden es probieren und nicht nur verteidigen. Ich habe ein gutes Gefühl."
Aber vielleicht erinnern sich die Bayern ja an die letzte Begegnung Anfang März, als sie die Rheinhessen in der heimischen Arena mit 8:1 abfertigten. Ein gruseliges Spiel für die Mainzer. Die sich gerne revanchieren und den "Pokalfluch" der Bayern verlängern würden.
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