Die Nachricht von der Entlassung Joe Enochs als Trainer von Zweitligist Jahn Regensburg kam am Sonntag nicht mehr wirklich überraschend. Schließlich waren die Oberpfälzer beim 1. FC Nürnberg mit 3:8 unter die Räder gekommen. Da sah sich auch der sonst so besonnene Sportvorstand Achim Beierlorzer, der Enochs in den Wochen zuvor noch öffentlichkeitswirksam verteidigt hatte, zum Handeln gezwungen.
"Was dann passiert ist auf dem Platz, lässt sich natürlich nicht ignorieren. Da passiert dann ein 8:3. Man muss schon sagen, dass sich die Mannschaft dann desolat aufgelöst hat", so Beierlorzer auf einer Pressekonferenz am Montag. "Das hat uns alle ein bisschen ratlos und frustriert zurückgelassen."
Co-Trainer Patz übernimmt interimsweise
Für Enochs übernimmt vorerst sein Co-Trainer Andreas Patz. Für den 41-Jährigen wird es sein erster Einsatz als Cheftrainer einer Profimannschaft in Deutschland. In Brügge war er in der Vergangenheit schon als Interimstrainer eingesprungen. In Regensburg wird er unterstützt von Philipp Tschauner, Oliver Seitz und Christoph Rezler. Das Gespann soll die Mannschaft auf das Pokalspiel gegen Fürth am Dienstag (ab 20.45 Uhr live in der Radioreportage im BR24Sport Livecenter) vorbereiten.
Patz will Debakel von Nürnberg "wieder geraderücken"
Dass der Jahn direkt wieder ran muss, kommt Patz und seiner Mannschaft eigentlich ganz gelegen. "Für uns ist es ein extrem wichtiges Spiel, auch in Bezug auf das letzte Ergebnis, was wir hatten. Das wollen wir geraderücken." Die Oberpfälzer warfen in Runde eins Bundesligist Bochum aus dem Wettbewerb. Jetzt soll Ligakonkurrent Fürth der nächste sein. Auch das Kleeblatt agiert derzeit mit Interimscoach Leo Haas nach der Entlassung von Alexander Zorniger vor einer Woche. Für Patz ist klar: "Wir haben eine Riesenchance, ins Achtelfinale einzuziehen. Ich denke, das sollten wir auch so angehen. Wir gehen in das Spiel und wollen es gewinnen."
Beierlorzer schließt Patz als Dauerlösung nicht aus
Im Hintergrund läuft die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. Namen werden keine genannt. Zudem schließt Sportboss Beierlorzer auch nicht aus, dass Interimstrainer Patz zur Dauerlösung befördert werden könnte. In den Heimspielen gegen Fürth und am Samstag gegen Elversberg hat Patz Zeit, Argumente zu sammeln.
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